Bild 1 Siegendorf - Illmitz 1996
Bild 2 Mannschaftsfoto Frühjahr 1997
Bild 3 Reservemannschaft 1997
Bild 4 Siegendorf -Illmitz (3-1) 1997
Bild 5 Siegendorf - UFC Pama 1998
Bild 6 Neufeld - Siegendorf (1-1) 1998
Bild 7 Mannschaftsfoto Herbst 1998
Bild 8 Siegenodrf -Wulkaprodersdorf (6-0) 1999
Bild 9 Siegendorf -Stotzing (3-2) 1999
Bild 10 Siegendorf - Rust (2-1) 1999

Chronik 1996-2000

Aus der Vereinsgeschichte des ASV Siegendorf

Saison 1996 / 1997

Die nicht mehr finanzierbaren Schlüsselspieler des letzten Jahres müssen den Verein verlassen. Die Vereinsleitung beweist, was sich schnell herausstellen sollte, bei ihrer Einkaufspolitik keine glückliche Hand (Schlagwort: „Masse statt Klasse”). Die Siegendorfer Mannschaft liefert in der Herbstmeisterschaft eine sportliche Bankrotterklärung. Es setzt zum Teil fürchterliche „Watsch’n“ (0.6 gegen Illmitz und Andau!). In der 8. Runde verliert der ASV gegen Donnerskirchen mit 0:1 und übernimmt bis zur 24. Runde die „rote Laterne“. Die BF orakelte: „Die Siegendorfer befinden sich auf dem kürzesten Weg ins Unterhaus.“ Siegendorf überwinterte abgeschlagen mit fünf Punkten und einem Torverhältnis von 6:34 (!) auf dem letzten Platz.

Die Vereinsspitze reagiert in der Winterübertrittszeit auf den nicht nur nach Punkten schlechtesten Herbstdurchgang in der Vereinsgeschichte. Einige Spieler müssen gehen. Mit dem Ungarn Simon Farkas, „Heimkehrer” Stefan Strommer und Spielertrainer Klaus Hladky (Tadten) kommt die große Wende. Die Aufholjagd verläuft zwar zunächst enttäuschend (1:1 gegen Kittsee, 0:1 in Frauenkirchen), doch mit zwei 3:0-Siegen gegen Neufeld und Illmitz am Osterwochenende kommt der große Umschwung. „Die bereits totgesagten Siegendorfer sind zu neuem Leben erwacht.“ (BF). Siegendorf gewinnt in der Folge ein „Schicksalsspiel“ nach dem anderen und hat nach dem 2:1-Heimsieg gegen Apetlon bereits „Tuchfühlung” auf den Vorletzten. Endlich, in der 24. Runde gibt die Hladky-Elf mit einem 4:2-Sieg in Pamhagen erstmals die rote Laterne ab. Nach einem dramatischen 2:0-Heimsieg gegen den SK Pama gelingt mit einem 2:1 bei Deutsch Jahrndorf durch ein Tor von Spielertrainer Hladky in letzter Minute der Klassenerhalt. Siegendorf erreichte sogar noch den 10. Platz und war mit 25 Punkten hinter Frauenkirchen zweitbeste Frühjahrsmannschaft. 


Saison 1997 / 1998

Nach der famosen Leistung in der letzten Frühjahrsmeisterschaft werden auch vereinsintern die Weichen für eine reibungslose Weiterarbeit gestellt. In der ordentlichen Generalversammlung im Mai 1997 wird der bisherige Vorstand im wesentlichen bestätigt, und gelingt es Obmann Josef Prunner, die Frühjahrself zusammenzuhalten. Überraschender Trainerwechsel: Christian Rotpuller löst den erfolgreichen Klaus Hladky ab. Aufgrund der beeindruckenden Rückrunde in der abgelaufenen Meisterschaft erwarten sich Funktionäre, Mannschaft und Fans einen einigermaßen beruhigenden Meisterschaftsverlauf. Mit dem Abstieg will man diesmal nichts zu tun haben. Der ASV Siegendorf erlebt aber wieder eine frustrierende Herbstmeisterschaft. Nach acht Niederlagen in Serie findet sich der ASV erneut abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Unübersehbare Konditionsmängel zu Saisonbeginn und eine schier endlose Verletztenliste (mitunter 8 Spieler!) lassen den Verein schon bald in ein sportliches Debakel abstürzen. Trainer Rotpuller „kehrt dem Verein über Nacht (wort- und kommentarlos) den Rücken“ (BF), die Vereinsleitung reagiert rasch und engagiert mit Manfred Köck einen ehemaligen Goalgetter aus besseren Siegendorfer Tagen. Trotz kämpferischen Einsatzes reicht es in den folgenden Spielen wieder zu keinem Zähler, und die BF  bringt es auf den Punkt: „Die Siegendorfer mausern sich schon langsam wieder zum Abstiegskandidaten heraus.“ Der ASV liegt nach 10 Runden mit sechs Punkten Rückstand auf den Vorletzten am Tabellenende. Im „Duell der Kellerkinder“ gegen den SK Pama kann Trainer Köck nach sechs Wochen wieder auf eine relativ komplette Mannschaft zurückgreifen, und der ASV landet nach 8 Niederlagen en suite mit 2:0 den ersten vollen Erfolg. Schließlich schlagen Farkas & Co. in der letzten Herbstbegegnung den UFC Pamhagen nach rassigem und spannenden Spiel knapp mit 2:1 und können die „rote Laterne“ an den SK Pama abgeben.

Mannschaft und Fans hoffen erneut auf eine starke Rückrunde. In der Winterübertrittszeit werden einige neue Spieler wie der Slowake Tibor Szaban und Jochen Simetits verpflichtet. Der Auftakt gegen Mönchhof erfolgt noch erfreulich (1:0), doch zieht sich die Vereinsführung und vor allem Manfred Köck in der Folge den Unmut der Fans zu, als sich der Spielertrainer in den nächsten Spielen auf diversen Positionen selbst aufstellt. Der ASV steckt prompt in der Krise und verliert dreimal in Folge „zu Null“. Nach einer katastrophalen Vorstellung beim „Kellerderby“ in Neusiedl (0:2) ist Siegendorf erneut abgeschlagener Letzter, auf den rettenden 11. Platz fehlen acht Punkte! Zu Bedenken gab der Einsatz von acht auswärtigen Spielern (Spielertrainer Köck diesmal sogar als Libero!) nach der Pause beim Schlusslicht der 2. Liga Nord! Der ASV kann die „letzte Chance“ in einem direkten Duell gegen einen Abstiegskontrahenten nicht nützen und steht nach dem 2:4 bei Schlusslicht Kittsee vor dem Abstieg. Spielertrainer Köck erhält den „blauen Brief“. Siegendorf bäumt sich noch einmal kurz auf (1:1 gegen Tabellenführer Steinbrunn und 3:1 in Apetlon), kann aber nach einem brutalen 1:5-Heimdebakel gegen Andau und nachdem die Konkurrenz in den letzten vier Runden erwartungsgemäß die nötigen Punkte macht, den zweiten Abstieg in die 1. Klasse Nord nach 1988 nicht mehr verhindern.  


Saison 1998 / 1999

Nach dem Abstieg ist „Kehraus“ beim ASV Siegendorf angesagt: Flammer, Hofer, Csapo und Töltl werden abgegeben, Christian Begyik und Mario Klikovits melden sich ab. Diesem Aderlass stehen lediglich zwei Neuverpflichtungen gegenüber: Robert Fischer (Frauenkirchen) und Spielertrainer Gyula „Julius“ Udvardy (SK Pama) werden engagiert. Die von den Ergebnissen her unbefriedigende Vorbereitungsphase findet zu Beginn der Meisterschaft völlig unerwartet ihr Ende. In Mönchhof kassiert der ASV in Runde 2 mit 0:2 die einzige Herbstniederlage, um in der Folge im Titelkampf ein gewichtiges Wort mitzureden.  In der 4. Runde sorgt Siegendorf gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Kittsee für Schlagzeilen. Der ASV nützt jede Torchance eiskalt aus und führt nach 47 Minuten bereits mit 4:0. Nachdem Fischer in der 51. Minute nur die Stange traf, bliesen die spielerisch stärkeren Gäste zu einer tollen Aufholjagd und erkämpften fast mühelos ein 4:4-Unentschieden. Siegendorf gelingt es, den psychologischen Knacks nach dem leichtsinnigen Punkteverlust rasch zu überwinden, eilt in den kommenden Runden von Sieg zu Sieg und macht in der Tabelle einen Platz nach dem anderen gut. Siegendorf überwintert schließlich auf dem hervorragenden 3. Platz und hat für das Frühjahr mit den entscheidenden Heimspielen gegen die unmittelbare Konkurrenz alle Trümpfe in der Hand! In der Winterübertrittszeit kehrt Peter Csapo zum ASV zurück, Siegendorf verliert allerdings seinen Motor und Lenker im Mittelfeld: Legionär Simon Farkas kehrt dem Verein „aus privaten Gründen“ den Rücken.

In der zweiten Frühjahrsrunde kann Siegendorf den Schlager gegen Herbstmeister Mönchhof auf eigener Anlage mit 2:1 knapp für sich entscheiden. Der nächste Spieltag bringt  einen Umsturz an der Tabellenspitze: Kittsee und Mönchhof verlieren jeweils ihre Heimspiele, und der ASV Siegendorf nützt diese Umfaller der Konkurrenz mit einem 3:1 beim UFC Pama zur erstmaligen Tabellenführung in der 16. Runde. Siegendorf bestätigt die Spitzenposition mit einem imposanten 6:0-Heimsieg im  Lokalderby gegen Wulkaprodersdorf. Im darauffolgenden großen Schlager der beiden punktegleichen Spitzenmannschaften erringt Siegendorf in Kittsee vor 400 Zuschauern ein 0:0-Unentschieden und verteidigt damit die Tabellenführung. In der 20. Runde ist der ASV die Tabellenführung jedoch wieder los. Der ASV verspielt die Meisterschaft justament gegen die drei W’s: a) In Wallern, dort wo Siegendorf schon vernichtende Niederlagen kassiert hat (zur Erinneurng: 3:7, 1:9 und 0:8!), muß sich die Udvardy-Elf nach 17 Spielen erstmals wieder geschlagen geben (2:3) und verpasst den neuen Vereinsrekord nur knapp. b) In der 22. Runde unterliegt die Strommer-Elf der besten Frühjahrself, dem FC Winden am See, nach tollem Kampf unglücklich mit 2:3 in letzter Minute. c) Beim abgeschlagenen Schlusslicht Weiden reicht es nach vielen Chancen nur zu einem blamablen 0:0! Leader Kittsee leistet sich keine Umfaller mehr und spielt mit 3 Siegen in den letzten 3 Runden die Meisterschaft trocken  nach Hause.

In der Schlussrunde feiert die Udvardy-Truppe beim 6:2-Auswärtserfolg in Gattendorf nicht nur den 600. Sieg in der Vereinsgeschichte, sondern jagt Thomas Benczak noch einmal zwei Granaten in den gegnerischen Kasten und sichert sich mit 27 Volltreffern die Krone des Torjägers. Zum ersten Mal nach 1947 („Ella“ Zeichmann sen.) wurde damit ein gebürtiger Siegendorfer Torschützenkönig einer Spielklasse! Im Schlussklassement belegte Sie-gendorf den ausgezeichneten 2. Rang, blieb als einzige Mannschaft daheim ungeschlagen und stellte mit 72 Toren die schussstärkste Elf der gesamten Klasse. Schließlich belegt der ASV Siegendorf beim 11. Kroatencupfinale in Zagersdorf den 4. Platz. 


Saison 1999 / 2000

Die Ungarn Peter Vig und Akos Vanya werden als Ersatz für Peter Fischer und Peter Csapo verpflichtet. Torhüter Gerald Gollubics kehrt nach mehrjährigem Gastspiel bei Klingenbach heim. Der erfahrene slowakische Verteidiger Tibor Szaban verlässt Siegendorf in Richtung Heimat. Unser langjähriger Mannschaftskapitän Stefan Strommer,  mit 20 Saisonen für den ASV „dienstältester Spieler“, beendet seine aktive Laufbahn, steht dem Verein aber weiter als Sektionsleiter zur Verfügung. Siegendorf liegt in den ersten 7 Runden noch im „Plansoll“ (3. Platz nach einem knappen 2:1 gegen Aufsteiger Rust). Danach fällt die Udvardy-Truppe ins Mittelmaß zurück. Nach 17 ungeschlagenen Heimspielen in Folge fügt Apetlon in der 9. Runde dem ASV nach katastrophaler Abwehrleistung ein vernichtendes 1:5-Heimdebakel zu. Siegendorf setzt in der Folge die Negativserie fort, bringt es nur mehr auf zwei magere Pünktchen in den letzten sechs Spielen der Herbstmeisterschaft und beendet diese auf dem enttäuschenden 7. Platz.

Der ASV setzt den Abwärtstrend zu Beginn der Frühjahrsmeisterschaft fort und kassiert gegen die drei schlechtplatziertesten Mannschaften (Wulkaprodersdorf, Wallern und Purbach) nach spielerischer Bankrotterklärung blamable Niederlagen. Gerade gegen die „top 3“-Teams findet die Udvardy-Elf zu ihrer Form zurück und holt aus den gefürchteten Spielen gegen Mönchhof, Rust und Tabellenführer Winden drei 1:1-Unentschieden. Der ASV bleibt in den letzten 9 Meisterschaftsspielen ohne Niederlage und kann sogar die letzten 6 Begegnungen in Folge für sich entscheiden! Darüber hinaus kann der ASV justament im 1.400 Meisterschaftsspiel der Vereinsgeschichte eine seiner letzten Negativvserien beenden: „Angstgegner“ Breitenbrunn kann im zwölften Aufeinandertreffen zum ersten Mal bezwungen werden (1:0).

Beim Kroatencupfinale in Kleinwarasdorf bieten Udvardy & Co. nach längerer Zeit wieder eine enttäuschende Leistung und verlieren das Semifinale gegen die Gastgeber knapp mit 2:3 (welche dann das Finale gegen Titelverteidiger Neuberg mit 2:0 für sich entscheiden können). Wenigstens im Elfmeterschießen um den 3. Platz setzt sich der ASV gegen Großwarasdorf mit 4:3 durch.

 

Daten aus: Prikoszovits, "Die Vereinschronik des ASV Siegendorf von 1930-2000", 466 Seiten, © Juli 2000; Prikoszovits, "70 Jahre ASV Siegendorf, 1930-2000, Festschrift",  © August 2000.

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