Gerechte Punkteteilung im Derby
122 Siegendorf -St. Margarethen (1-1)
140 Siegendorf -St. Margarethen (1-1)
158 Siegendorf -St. Margarethen (1-1)
192 Siegendorf -St. Margarethen (1-1)
231 Siegendorf -St. Margarethen (1-1)
254 Siegendorf -St. Margarethen (1-1)
274 Siegendorf -St. Margarethen (1-1)
Reserve Siegendorf - St.-Margarethen (0-1)

Gerechte Punkteteilung im Derby

Platz ließ einfach nicht mehr zu

Auch als Berichterstatter mit Vereinsbrille erreicht man irgend wann einmal einen Punkt, wo einem die Worte ausgehen, um ein Spiel "schön zu reden". So geschehen nach den 92 Minuten nach der samstägigen nachbarschaftlichen Auseinandersetzung mit den "Moagredna". Natürlich, ein Derby hat bekanntlich eigene Gesetze (den Euro ins Phrasenschwein zahl ich natürlich) - und auch wenn sicher die Motivation der Gäste aus St. Margarethen in Siegendorf noch einmal um einiges größer ist, als auf anderen Plätzen, ändert das nichts an der (vorsichtig formuliert) eher durchwachsenen Leistung unserer Mannschaft. Es war einfach enttäuschend, da kann man drehen und wenden wie und was man will - und die Reaktionen im Publikum nach dem Schlusspfiff haben dies wohl auch deutlich gezeigt.

Die taktische Disziplin war in Ordnung, auch Einsatz und Laufbereitschaft der Mannschaft haben gestimmt, man hat aber derzeit große Probleme mit einem produktiven Spielaufbau und erst recht damit, einen Gegner wirklich unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen, auch das geschah viel zu selten. Abgesehen davon, dass einige Leistungsträger derzeit ihrer Form hinterher laufen, ist natürlich auch das Spielfeld in Siegendorf der wohl größte Spaß- und Spielverderber. Dieses präsentiert sich trotz intensiver Bemühungen unter Einsatz aller technischer Möglichkeiten als "Buckelpiste", die eine gezielte Ballkontrolle oft zu einem Glücksspiel macht. Wie sagte doch ein Gästespieler nach dem Spiel: "Auf diesem Platz schaut Barcelona auch schlecht aus" - recht hat er, das Geläuf erklärt sicher viele Unzulänglichkeiten, es aber allein als Ausrede für die Gesamtleistung unserer Mannschaft herzunehmen, das erscheint mir doch zu billig.

Dabei hätte das Spiel für unsere Mannschaft optimal beginnen können. Bereits nach 5 Minuten bedient Augustini Kubus, dessen Kopfball Keeper Wenzl mit Mühe abwehren kann, ehe Kubus den abspringenden Ball aus 5 Metern über - und leider nicht ins - leere Tor jagt. Siegendorf setzt nach und ist in der Anfangsphase die aktivere und gefährlichere Mannschaft. Nach 20 Minuten folgt dann die Führung durch Florian Frithum, der im zweiten Versuch mit dem ungewohnten rechten Fuß platziert ins lange Eck trifft, nachdem Philipp Kummer bereits auf der Linie abwehren konnte. Ja, aber das war sie dann auch schon, die beste Siegendorfer Angriffsaktion der ersten Hälfte. Denn anstatt nachzusetzen, beschränkte man sich eher auf "Spielkontrolle" und wurde für diese passive Spielweise kurz vor dem Pausenpfiff bitter bestraft - wenn auch auf etwas kuriose Weise. Ein eigentlich harmloser Freistoßball von Lang rutscht Tormann Kruiss "durch die Handschuhe" und ermöglicht Martin Hahnekamp per Kopf den glücklichen Gästeausgleich. "Shit happens" - ein Fehler, der "alle heiligen Zeiten einmal passiert" und den nicht unverdienten Pausenstand bedeutete.

In der Pause ersetzt Niklas Lehner den angeschlagenen Roman Tullis. Und wie schon in der ersten Hälfte gehört die erste gefährliche Angriffsaktion auch nach der Pause vorerst wieder unserer Mannschaft. Nach schönem Doppelpass mit Kubus ist Augustini durch, scheitert aber an Keeper Wenzl (49.). Dann werden die ASV-Fans auf eine harte Geduldsprobe gestellt, es dauert dann nämlich über 20 Minuten, ehe es im St. Margarethner Strafraum nach einem Topic-Kopfball wieder gefährlich wurde. Da auch die Gäste ihr Augenmerk eher auf  Torsicherung legten, sahen die Fans zwar ein umkämpftes, aber spielerisch nicht allzu hochstehendes Derby, in dem auch die großen Chancen und Strafraumszenen fehlten. Trainer Porics versuchte mit frischen Kräften neuen Elan einzutauschen, brachte Sebastian Drga und Raphael Ebner. Phasenweise schien es dann so, als ob man vielleicht doch noch das bessere Ende für sich haben könnte. Aber auch dieser Optimismus verpuffte recht rasch, zu vieles blieb nur Stückwerk, zudem fand der letzte, entscheidende Ball zu selten auch einen Abnehmer.

Die St. Margarethner haben das gut gemacht, haben konsequent verteidigt und mit schnellen Angriffen immer wieder für Gefahr gesorgt - vor allem Thorsten Lang war ein umsichtiger Spielgestalter und an allen gefährlichen Gästeangriffen beteiligt. In der Schlussphase machte dann auch Christoph Kruiss seinen Patzer wett und rettete im eins-gegen-eins gegen Brezovac (69.) wenigstens noch den Punkt, der einige Male sogar am seidenen Faden hing, vor allem als Reinisch knapp rechts am Tor vorbei zieht (74.).

In Summe herrschte im Siegendorfer Lager große Enttäuschung über Resultat und Leistung, weil einfach die Erwartungen viel höher waren und die Mannschaft vor allem auch viel mehr drauf hat und das auch schon oft bewiesen hat. Ein Beinbruch ist dieses 1:1 gegen den Nachbarn natürlich nicht, aber eine Leistungssteigerung in den nächsten Wochen wird angesichts der Gegner Horitschon und Ritzing dringend notwendig sein.

Stimmen zum Spiel:

Margarethen-Trainer Marek Kausich: Es war ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel, jedoch mit zwei Phasen für Siegendorf, in denen wir von der Rolle waren. Das Gegentor war leider unnötig, jedoch hatten wir auch Glück beim Ausgleich. Ich denke das Unentschieden geht heute in Ordnung. (Ligaportal)
SV-Sektionsleiter Philipp Koller: Im Endeffekt war es ein gerechtes Unentschieden. In der ersten Halbzeit boten beide Teams keine gute Partie. Die Platzverhältnisse waren nicht gut, da war kein ordentlicher Spielaufbau möglich. Nach der Pause wurde es ein rassiges Match, das sich keinen Verlierer verdient hätte." (bvz-Eisenstadt)
Siegendorf-Trainer Michael Porics: Ich bin leider nicht zufrieden mit der heutigen Leistung. Wir wollten in diesem Derby unbedingt gewinnen, scheiterten jedoch letztlich an uns selbst. (Ligaportal). Ich bin absolut nicht mit der Leistung zufrieden. Das war ein enttäuschender Auftritt, wir konnten unser Spiel nicht aufziehen, kassierten zudem ein unglückliches Gegentor. Leider sind ein paar Leistungsträger weit weg von ihrem Potenzial. (bvz-Eisenstadt)


Burgenlandliga, 18.  Runde; Samstag, 16.03.2019, 16.00 Uhr: 
ASV Siegendorf - SV St. Margarethen   1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Florian Frithum (21.), 1:1 Martin Hahnekamp (45.).
Zuschauer: 550. Schiedsrichter:  Halil Alija.

Videos und Bilder zum Spiel finden Sie auch auf:
Videogalerie
asvsiegendorf.jalbum.net
Bildergalerie

Reserven: ASV Siegendorf - SV St. Margarethen  0:1 (0:0).
Im Vorspiel muss die Siegendorfer U23-Mannschaft - wie bereits in Bad Sauerbrunn vor einer Woche - erneut durch ein Gegentor kurz vor Schluss eine bittere Niederlage hinnehmen. In einer ausgeglichenen Partie bringt die ASV-Abwehr in der 80. Minute nach einem Eckball von rechts im Strafraum die Kugel nicht weg, und Regner lässt mit einem Volleyschuss dem Siegendorfer Schlussmann Gollubits keine Chance.

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