Gerechte Punkteteilung im "Derby der Emotionen"
Siegendorf nach 1:1 gegen Nachbar Klingenbach nach wie vor ungeschlagen
30 Jahre mussten die Fans warten, ehe sich die beiden Teams wieder in einem Meisterschaftsspiel gegenüber standen. Und die lange Wartezeit bewirkte vor allem für den Kassier des ASK Klingenbach ein Glücksgefühl. Über 730 Fans kamen – fast die Hälfte davon waren in rot gekleidet und unterstützten den Aufsteiger aus Siegendorf.
„Derbys haben eigene Gesetze“ hat Klingenbach Sektionsleiter Karall vor dem Spiel verkündet. Recht hatte er, denn die aktuelle Tabellensituation spielte in den 90 Minuten keine Rolle. Vor allem die Gäste aus Siegendorf wirkten etwas gehemmt und ließen den erfrischenden Offensivfußball, den die Mannschaft bisher gezeigt hat, vermissen. Wer kann es ihnen verdenken ? Rappelvolle Sportanlage, viele Medienvertreter und zwei Fernsehteams – es war kein „normales“ Meisterschaftsspiel und das Nervenkostüm auf beiden Seiten extrem angespannt.
„Verlieren verboten“ - war auf beiden Seiten angesagt. So entwickelte sich ein zwar rassiges und kampfbetontes Spiel, dem aber die großen Chancen und Torraumszenen fehlten. Die Nervosität war den Akteuren am Feld deutlich anzumerken. Erst gegen Ende von Halbzeit eins bekamen die Fans auch Chancen zu sehen. Und die fanden ausschließlich die Siegendorfer vor. In Minute 37 tankt sich Fritthum durch und sein Abschluss verfehlt das lange Eck nur um Haaresbreite. Und nur 2 Minuten später fand Dovicic die größte Möglichkeit in der ersten Hälfte vor, als er sich im Klingenbacher Strafraum den Ball erkämpfte, sofort abzog und nur um Zentimeter das Tor der Hausherren verfehlte. So blieb es nach 45 Minuten beim torlosen Remis.
Nach dem Wechsel waren es vorerst wieder die Gäste, die weitaus zielstrebiger aus den Kabinen kamen und den direkten Weg zum Tor suchten. Siegendorf ist jetzt optisch überlegen, aber der letzte entscheidende Pass kam zu selten an. Einmal gelang es trotzdem, die dicht gestaffelte Klingenbacher Abwehr zu überwinden. In Minute 52 spielt Ivanovic ideal Roman Tullis den Ball „in die Gasse“ und der aufgerückte Innenverteidiger brachte die Gäste in Führung und sorgte für Jubel bei den vielen Siegendorfer Fans.
Klingenbach war jetzt gefordert und musste seine defensive Grundeinstellung aufgeben. Dies gelang zusehends, weil sich Siegendorf zurückzog und die Führung verwalten wollte. Die Platzbesitzer versuchten es immer wieder mit hohen Bällen auf Badinsky, der bei der sicher stehenden ASV-Abwehr aber lange Zeit „gut aufgehoben war“. Irgendwie hat sich der Ausgleich dann aber abgezeichnet, auch weil die Gäste aus ihren Kontern zu wenig machten. Nach 70 Minuten hatte der eingewechselte Augustini das 0:2 am Fuß, scheiterte aber an Keeper Schuller. Und 5 Minuten vor dem Ende wurde Klingenbach schließlich auch belohnt: nach einem unnötigen Siegendorfer Ballverlust im Mittelfeld folgt der obligatorische lange Ball Richtung Siegendorfer Tor, wo Badinsky übersehen wird und gegen die Laufrichtung von Keeper Kruiss zum Ausgleich trifft.
Letztendlich eine gerechte Punkteteilung im „Derby der Emotionen“, das aber stets fair blieb, auch weil Schiri Laschober ein sehr guter und umsichtiger Spielleiter war und in den 90 Minuten nur eine einzige gelbe Karte verteilen musste. Bei Klingenbach hofft man jetzt auf eine Trendumkehr und will das „halbe Erfolgserlebnis“ ausnützen. In Siegendorf trauert man zwar der vergebenen Siegeschance nach, am Ende überwog aber doch das positive Gefühl als Aufsteiger auch nach 7 Runden weiter ungeschlagen zu sein und weiter im Spitzenfeld der Tabelle mitmischen zu können.
Spieldaten:
BVZ Burgenlandlia, 7. Runde; Samstag, 09.09.2017, 18.30 Uhr:
ASK Klingenbach - ASV Siegendorf 1:1 (9:0)
Tore: 0:1 Roman Tullis (52.), 1:1 David Badinsky (83.).
Zuschauer: 730. Schiedsrichter: Thomas Laschober.
Multimedia
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