In der Nachspielzeit kam das Übel
202-Siegendorf---Strifping-(0-2)
380-Wr-Neustadt---Siegendorf-(2-1)
477-Wr-Neustadt---Siegendorf-(2-1)
521-Wr-Neustadt---Siegendorf-(2-1)

In der Nachspielzeit kam das Übel

Keine echte Freude über Remis in Leobendorf

"Stell Dir vor, Siegendorf holt einen Punkt in Leobendorf, aber keiner freut sich wirklich!" - so geschehen am herbstlichen Samstagnachmittag im schmucken Stadion zu Leobendorf. Dazu waren der Spielverlauf sowie die Spielcharakteristik viel zu enttäuschend. In der zweiten Minute der Nachspielzeit schockte Marco Miesenböck mit dem späten, aber verdienten Ausgleich den Siegendorfer Anhang. Dass unsere Mannschaft aber vorher eine 45 minütige numerische Überzahl viel zu wenig ausgenützt hat und nach der 1:0-Führung nicht den "Deckel aufs Spiel " setzen konnte, mit dieser Kritik müssen unsere Burschen aber schon leben.

Beide Teams präsentierten nur Fußballschmalkost
Leobendorf galt vor der Saison als durchaus seriöser Herausforderer von Stripfing, konnte dies aber bisher nie wirklich unter Beweis stellen. Und wer das Spiel  verfolgte, wusste auch bald warum. Vor allem die ersten 45 Minuten stellten die 350 Zuschauer auf eine harte Geduldsprobe und waren gekennzeichnet von viel Kampf und noch mehr Krampf - auf beiden Seiten.
Es gilt aber vor allem vor der eigenen Tür zu kehren, und was unsere Mannschaft in Hälfte eins gezeigt hat, das war äußerst dürftig und spiegelte die derzeitige Unform und Unsicherheit unserer Mannschaft wider.  Das verletzungsbedingte Fehlen unserer Laufmaschine Lukas Secco mag zwar als Ausrede herhalten, wirklich erklärbar bleibt das etwas mutlose Austreten vor der Pause aber damit nicht. Da auch die Hausherren alles andere als vor Selbstvertrauen strotzten und - angesichts ihrer durchaus bemerkenswerten Qualität einiger Einzelspieler - weit weg von einer Hochform agierten, hatte das Spiel vorerst wenig Höhepunkte zu bieten.
Die ersten 30 Minuten waren auf beiden Seiten geprägt von Fehlpässen und technischen Unzulänglichkeiten. Bezeichnend, dass der erste Torschuss im Spiel in der 34. Minute durch Leobendorfs Düzgün abgegeben wurde und das ASV-Gehäuse um einen guten halben Meter verfehlte. In den letzten Minuten vor der Pause steht dann die Nr. 19 der Hausherren, Marco Hofer, im Mittelpunkt des Geschehens. Vorerst regt er sich nach einem Foulpfiff  gegen ihn an der Mittellinie (!) fürchterlich auf und sieht hierfür vom sehr guten Schiedsrichter Hasanovic gelb. Und nur 3 Minuten später ist für ihn die Partie auch schon beendet, als er völlig unmotiviert gegen Alozie nachschlägt und die Ampelkarte präsentiert bekommt. Und wenn man die Zeilen des Berichts mit solchen Vorfällen füllen Muss, dann hat dies einzig und allein den Grund, dass sich am Feld kaum etwas Nennenswertes ereignete. In der 44. Minute kommt dann auch der ASV zu seinem ersten Torabschluss durch Leo Tompte, der aber zu unpräzise ausfällt. Und nur eine Minute später wird ein Schuss von Castellano abgefälscht, und Tompte kommt nur um den Bruchteil einer Sekunde zu spät gegen Keeper Schwaiger. Da war er also doch noch - der Hauch einer Torchance in Hälfte eins. Mit einem torlosen Remis werden dann die Seiten gewechselt.

Leo Tompte brachte mit seinem 7. Saisontor des ASV in Führung.Leo Tompte brachte mit seinem 7. Saisontor des ASV in Führung.

Numerische Unterlegenheit der Gastgeber nicht bemerkbar
Mit einem Spieler mehr erwartete der mitgereiste Anhang eine wesentlich offensivere ASV-Mannschaft nach der Pause. Doch die Erwartungen wurden leider nicht erfüllt. Im Gegenteil - über weite Strecken war der numerische Vorteil nämlich nicht zu sehen. Vielleicht hätte eine zusätzliche Offensivkraft wie Paulo Jani dem Spiel gut getan. So blieb aber nach wie vor vieles nur Stückwerk. Gefährlicher wurde es für die Heimischen eigentlich nur dann, wenn Florian Frithum oder Leo Tompte sich in Einzelaktionen in Szene setzen konnten. Dagegen klappte diesmal das Defensivspiel ganz gut, und auch Keeper Gessl war ein sicherer Rückhalt, wie z.B. in Minute 52, als er nach einem Freistoß gegen Viertel gut reagiert.
Aufregung dann in der 56. Minute, als nach einem Querschläger von Zecco ein Schuss eines Leobendorfers Pester an der Hand trifft. Zum Glück aber ganz knapp außerhalb des Strafraums, wie es vom Assistenten auch richtig angezeigt wurde. Doppeltes Glück für den ASV, denn auch der stark geschossene Freistoß springt von der Querlatte wieder zurück ins Feld. Siegendorf mühte sich weiter. Die Mannschaft zeigte große Einsatzbereitschaft, wirkte  aber auch sichtlich verunsichert. Trotzdem rafft man sich zu einigen durchaus gefällig vorgetragenen Aktionen auf, und in der 66. Minute bedeutete ein abgefälschter Schuss von Martinov für etwas Gefahr im Strafraum der Hauherren.

Siegendorfer Führung durch Solospitze Tompte
In der 68. Minute zeigt unsere Mannschaft dann, wie es gehen könnte. Tin Zecco erkämpft am eigenen Strafraum den Ball und schaltet sofort um. Sein Zuspiel findet Frithum, der sich im Dribbling gegen zwei Leobendorfer durchsetzt und die Kugel ideal in den Lauf von Leo Tompte spielt. Der läuft noch einige Schritte und zieht ab. Unhaltbar schlägt der Ball im langen Eck ein. Siegendorf geht nach 68 Minuten mit 1:0 in Führung.
Und nur zwei Minuten später hätte das Spiel auch schon zu unseren Gunsten entschieden sein können. Leo Tompte tankt sich auf der rechten Seite unwiderstehlich durch, spielt einen idealen Stangler zur Mitte, wo Frithum scharf vom 11er abzieht. Doch Keeper Schwaiger kann mit unglaublicher Parade abwehren und hält seine Mannschaft weiter im Spiel. Siegendorf hat jetzt seine stärkste Phase. Große Aufregung dann in der 74. Minute, als nach einem kurz abgespielten Freistoß ein Leobendorfer Spieler kurz vor der Torlinie an der Hand getroffen wird.  Für den Unparteiischen aber leider kein Grund um auf den Punkt zu zeigen. Das war dann aber leider das letzte offensive Highlight für unsere Mannschaft.
Die Hausherren setzen jetzt alles auf eine Karte, bringen mit Mario Konrad einen weiteren Angreifer ins Spiel und stellen auf eine 3er-Abwehr um.  Der Druck auf das Siegendorfer Tor steigt sukzessive an. Unsere Mannschaft kann kaum mehr für Entlastung sorgen und hat alle "Hände und Füsse" voll zu tun, um den Ball aus dem Gefahrenbereich zu befördern. In der 78. Minute steht Keeper Gessl wieder im Mittelpunkt, als er einen Kopfball von Konrad von der Linie kratzt. In der 83. Minute dann die nächste brenzliche Situation, als der aufgerückte Ex-Siegendorfer Bartholomay frei zum Kopfball kommt und Gessl wieder ganz hervorragend reagiert. Unsere Mannschaft verteidigt mit "Hängen und Würgen" den knappen Vorsprung .

Florian Frithum hatte die große Chance auf das 2:0.Florian Frithum hatte die große Chance auf das 2:0.

Leobendorfer Ausgleich in der Nachspielzeit
Mancher Siegendorfer Fan hatte bereits ein mulmiges Gefühl, als der Wiener Schiedsrichter 5 Nachspielminuten anzeigte. Und sie sollten sich leider nicht täuschen. Trainer Kausich brachte zwar Jani für Tompte, doch das Spiel lief nach wie vor wie auf einer schiefen Ebene in Richtung ASV-Tor. In der 92.Minute dann ein weiter Abschlag in Richtung Siegendorfer Tor, die Hausherren gewinnen gleich zwei Kopfballduelle und dann kann auch noch Miesenböck den Ball fast unbedrängt im langen Eck versenken. 1:1 nach 92 Minuten! 
Aber noch war das Spiel nicht beendet, und in der 94. Minute hing selbst der eine Punkt noch am seidenen Faden. Der letzte Eckball für die Heimischen sorgt für Hektik im Siegendorfer Strafraum - Konrad kommt zum Kopfball, aber Pester kann den Ball vor der Torlinie wegköpfeln.
Dann war endlich Schluss, und unsere Spieler lagen ob des "Last Minute"-Gegentores enttäuscht am Rasen. Mit dem Punkt können bzw- müssen wir wohl leben, aber letztendlich trauert man doch eher den zwei verlorenen Punkten nach, die uns wirklich gut getan hätten. Der Druck wird dadurch nicht kleiner, um auch gegen das Spitzenteam TWL Elektra in der nächsten Runde unbedingt punkten zu müssen.

Das vorletzte Heimspiel im Herbst gegen den Tabellenzweiten TWL Elektra findet am kommenden Samstag, dem 5.11.2022, um 15.00 Uhr im SVETA-Group Sportpark in Siegendorf statt. Anlässlich des heurigen Siegendorfer Kirtags gibt es bereits ab 11.00 Uhr vormittag warme Speisen (auch zum Mitnehmen):

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Stimmen zum Spiel:

  • Leobendorf-Trainer Sascha Laschet: "Das 0:1 har zwar nach Abseits ausgeschaut. Ich hab das Video nachher angesehen, es war keins. Der Wille, noch den Ausgleich zu erzielen, war da. Mit dem Unentschieden können wir daher noch zufrieden sein Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen." (meinfussball.at).
  • Siegendorf-Sektionsleiter Harald Mayer: " Wir müssen uns im Moment das Glück erkämpfen. Am Ende hat es wieder nicht gereicht. Unterm Strich fühlt sich dieses Unentschieden wie eine Niederlage an. Wir müssen damit leben." (Kronenzeitung).
  • ASV-Trainer Marek Kausich: " Wir hatten Superchancen auf das zweite Tor, davon können wir uns nichts kaufen. Wenn wir unter Druck geraten, wir zu nervös, fehlt uns dann die klare Linie. Nach der 90. Minute hatte Leobendorf noch eine dicke Möglichkeit. Von daher können wir sogar noch mit dem Remis glücklich sein. Es ist momentan eine echte Talfahrt, eine schwere Situation für den ganzen Verein. Ich gebe aber nicht auf und bin überzeugt, dass wir die Kurve kriegen." (Kronenzeitung). "Es ist schwierig, Bilanz zu ziehen. Wir  hätten mit drei Punkten nach Hause fahren sollen, aber am Ende müssen wir auch noch froh sein, dass wir den Punkt dann mitgenommen haben. Es sind gemischte Gefühle. Klar ist, ein Punkt hilft uns nicht viel." (bvz).

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© Fotos: Da wir vom Fotoreporter der NÖN (noch) keine Zustimmung zur Veröffentlichung seiner Bilder (siehe meinfussball.at) erhalten haben, zeigen wir Ihnen bisher unveröffentlichte Fotos aus unserem eigenen Fotoarchiv.

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3. Liga (Logo klein)

Spieldaten:
REGIONALLIGA OST, 14. Runde; Samstag, 29.10.2022, 16.00 Uhr:
SV LEOBENDORF - ASV SIEGENDORF  1:1 (0:0)
Leobendorf: Schwaiger, Baldia, Hauer, Bartholomay; Lechner, Hahn, Viertl (77./Kratschmayr), Hofer, Shousha (71./Konrad), Düzgün; Miesenböck. 
Siegendorf: Gessl; Lehner B., Zeco, Pester, Nemec, Alozie; Castellano, Lehner N. Martinov (85./Dostal); Frithum, Tompte (90+3./Jani). 
Gelbe Karten: Miesenböck Marco (28./Foulspiel), Hofer Marco (40./Unsportlichkeit), Nemec Jakub (53./Foulspiel), Hahn Bernhard (55./Unsportlichkeit), Bartholomay Thomas (68./Kritik), Hauer Fabian (74./Fouspiel), Laschet Sascha (80./Kritik, TR).
Gelb-Rote Karte: Hofer Marco (43./Foulspiel).
Tore: 1:0 Eleoenai Tompte (68.), 1:1 Marco Miesenböck (90+1).
Ort: Sportplatz Leobendorf.
Zuschauer: 350.
Wetter: 13,6° C (bedeckt).
Schiedsrichter:  Admir Hasanovic.
Assistenten: Nehrudin Dedic, Pavle Tomanovic.

Statistik:
Tore: 1:1
Gelbe Karten: 5:1
Schüsse aufs Tor: 4:2
Schüsse neben das Tor: 4:4
Eckbälle: 2:2
Ballbesitz: 55 : 45 %
Datensätze:  aiscore.com; scorebar.com

Presseberichte:
[04.11.2022] Wenig Lohn für viel Siegendorfer Aufwand | Quelle: bvz-Printausgabe vom 04.11.2022, Seite 78 (pdf-Download unten)
[31.10.2022] Schwere Situation für den ganzen Verein | Quelle: Kronenzeitung-Nordburgenland vom 31.10.2022 (pdf-Download unten)
[30.10.2022] In der Nachspielzeit noch ausgeglichen | Quelle: meinfussball.at
[30.10.2022] Schock in Schlussminute | Quelle: Kronenzeitung-Nordburgenland vom 30.10.2022 (pdf-Download unten)


Multimedia & Socialmedia:
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© w.s./mp/LS, 30.10.2022, 13:41 Uhr; Update: 04.11.2022.


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