Jetzt hilft nur mehr ein Fussballwunder!
335-[D850]-Siegendorf---Leobendorf-(0-4)
Startelf gegen Leobendorf
487-[D500]-Siegendorf---Leobendorf-(0-4)
Elektra_30

Jetzt hilft nur mehr ein Fussballwunder!

ASV verliert 6-Punkte Spiel gegen Leobendorf klar 0:4

Von "Jetzt hilft uns wohl nur mehr ein Fussballwunder!" bis "Aufgegeben werden Briefe" reichten die Kommentare nach der bitteren 0:4-Heimpleite gegen den SV Leobendorf. Eines hatten aber alle gemeinsam, nämlich die maßlose Enttäuschung über das Resultat und letztendlich auch über die Leistung unserer Mannschaft. Und so feierten nach Spielschluss leider die falschen Rot-Weißen, nämlich die aus Leobendorf. Und bei allem Optimismus und Blick durch die Siegendorfer Brille muss man leider auch zugestehen, dass der Sieg der Gäste nicht unverdient, wenn auch zu hoch ausgefallen ist. 

Große Personalsorgen bei Siegendorf vor dem Entscheidungsspiel
Leider waren die Begleiterscheinungen und Vorzeichen vor diesem "Spiel der Spiele" alles andere als positiv für unsere Mannschaft. Trainer Jusits hatte mit argen Personalsorgen zu kämpfen. Das begann schon beim Tormann: Gessl erkrankt und auch sein Ersatzmann Mydla war alles andere als fit und musste angesichts seines stark geschwollenen Knöchels die Zähne zusammen beißen, zumal auch der 1b-Stammkeeper Christoph Kruiss als mögliche "Einserlösung" infolge einer Erkrankung leider nicht zur Verfügung stand. Dazu kamen der gesperrte Alozie sowie die verletzten Nesovits, Martinov und Tompte. Und auch Wydra, der die Woche vor dem Spiel an einer Infektionskrankheit litt, war sichtlich nicht  im Vollbesitz seiner Kräfte. Alles andere als positive Vorzeichen also vor einem Spiel, in dem man quasi zum Siegen verurteilt war.

Suchte vergeblich eine Anspielstation: Siegendorfs angeschlagener Dominik Wydra.Suchte vergeblich eine Anspielstation: Siegendorfs angeschlagener Dominik Wydra.

Gäste mit der kalten Dusche
Unsere Mannschaft versuchte, das Beste aus der Situation zu machen, und startete mit viel Elan in die Begegnung. Vor 632 Zuschauern verpuffte der Anfangsschwung aber zusehends, und in der Folge entwickelte sich ein zwar spannendes, aber wenig hochstehendes Ostligaspiel. Teilweise verständlich, stand doch für beide Teams sehr viel am Spiel, weshalb das Verhindern von Chancen des Gegners vorerst wichtiger war, als selbst offensive Akzente zu setzen. Bereits in dieser Anfangsphase zeigte sich aber, dass die Strafraumbesetzung bei unserer Mannschaft nicht optimal war. Solospitze Buliga war meistens allein auf weiter Flur, weil auch aus dem Mittelfeld zu wenig Spieler nachrückten. Die Gästeverteidigung hatte so leichtes Spiel und ließ kaum Möglichkeiten der optisch überlegenen Siegendorfer zu. Erstmals so etwas wie Gefahr kam in der 5. Minute auf, als Secco im Mittelfeld den Ball erobert, aber mit dem Abschluss zu lange zögerte. Nur eine Minute später kommt unser aufgerückter Innenverteidiger Schmiedl zum Abschluss,  dem aber die notwendige Präzision fehlte.
In der 16. Minute dann die kalte Dusche und die Gästeführung mit deren ersten Torschuss. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld attackiert unsere Mannschaft viel zu zögerlich. Trotz deutlich mehr "Siegendorfer Personal" im Strafraum lässt man Leobendorf ungehindert gleich zu zwei Torversuchen kommen, die gerade noch abgeblockt werden können. Der dritte Versuch kommt dann von Marco Hofer, der Mydla auf dem falschen Fuß erwischt und im Gewirr der Beine flach ins rechte Eck zur glücklichen Gästeführung trifft.
Der Siegendorfer Schockzustand dauerte bis zur 24. Minute. Dann startete Secco einen energischen Durchbruch über die linke Seite, lässt den Ex-Siegendorfer Bartholomay stehen und bringt einen idealen Stanglpass auf den mitgelaufenen Buliga an. Doch leider trifft der allein vor dem leeren Tor den Ball nicht voll - und dahin war sie, die größte Siegendorfer Möglichkeit in diesem Spiel.

Simon Buliga (hier im Zweikampf mit seinem Ex-Kollegen Thomas Bartholomay) vergab die ganze große Ausgleichschance.Simon Buliga (hier im Zweikampf mit seinem Ex-Kollegen Thomas Bartholomay) vergab die ganze große Ausgleichschance.

Keulenschlag durch umstrittenen zweiten Gegentreffer 
Ja, wer die Tore nicht macht, bekommt sie halt. Diese alte Fußballweisheit musste unsere Mannschaft in der 31. Minute schmerzlich erfahren. Ein Treffer, der aber mehrere Fragen unbeantwortet lässt. Umstritten schon die Vorgeschichte, als Tin Zeco bei einem Rettungsversuch brutal "umgeschnalzt" wird und mehrere Minuten behandelt werden musste. Der Unparteiische ließ unverständlicher Weise weiterspielen und schickte Zeco nach der Behandlungspause hinaus. Die Leobendorfer hatten einen Einwurf, und Zeco wird trotz heftiger Handzeichen der Wiedereintritt ins Spielfeld vorerst verwehrt, was dazu führte, dass die linke Abwehrseite unbesetzt bleibt. Genau von dieser kam dann die Flanke in den Strafraum, wo Leobensdorf Oldboy Mario Konrad aus etwas abseitsverdächtiger Position startet und zwischen Pester und Obrocnic den Ball aus kurzer Distanz über die Linie befördert. Alle Reklamationen halfen nichts, und Zeco musste in der Pause verletzt in der Kabine bleiben. Auch im Video ist das Foulspiel an Zeco klar zu erkennen. Ein Treffer also, der so nie hätte fallen dürfen, aber letztendlich auch die schlechte Raumbesetzung der Siegendorfer Abwehr deutlich machte.
Dieser Treffer traf unsere Mannschaft wie ein Keulenschlag, von dem man sich bis zur Pause nicht mehr erholen konnte. Da auch die Gäste aus Leobendorf bei ihren Angriffsbemühungen sehr zurückhaltend agierten, entwickelte sich ein Spiel im Mittelfeld. Mehr Rasenschach als Fußballspiel - die Schlussphase der ersten Hälfte war wohl nichts für Fußballfeinschmecker. Man konnte natürlich auch sagen, Leobendorf wollte nicht, und Siegendorf konnte trotz Bemühen nicht .

Leobendorfs Marco Miesenböck setzt sich gegen Obrocnic und Zeco durch.Leobendorfs Marco Miesenböck setzt sich gegen Obrocnic und Zeco durch.

Nach der Pause offensivere Siegendorfer können Leobendorf nicht mehr in Verlegenheit bringen
Es blieb nur die Hoffnung, dass es nach dem Wechsel nur noch besser werden kann. Und für diese zweite Hälfte setzte Trainer Jusits auf neues Personal und brachte mit Castellano, Jani und Stursa gleich drei frische Kräfte ins Spiel. Dazu wird auch das Spielsystem auf ein offensiveres 4-4-2 umgestellt. Das brachte Siegendorf zwar etwas mehr Spielanteile mit einer leichten optischen Überlegenheit, von einem Torerfolg war unsere Mannschaft aber meilenweit entfernt. Die Gäste waren kaum in Verlegenheit zu bringen und beschränkten sich darauf, das Spiel zu kontrollieren.
Die Minuten verstrichen, und die Hoffnungen der Siegendorfer Fans schwanden zusehends. Immer lauter machten sich jetzt die Anhänger der Gäste bemerkbar. Trotz offensiverer Grundausrichtung kam unsere Mannschaft erst in Minute 74 einem Torerfolg nahe. Nach Zuspiel von Jani wagt Frithum einen Distanzschuss knapp außerhalb des Strafraumes, trifft aber leider nur die Querlatte. Das so sehr herbei gewünschte Anschlusstor wollte einfach nicht gelingen.
Dann wird auch Innenverteidiger Pester als dritter Angreifer nach vorne beordert, und Siegendorf agierte in der Verteidigung nur mehr Mann gegen Mann. Das konnte einfach nicht gut gehen. und in der 81. Minute setzt der eingewechselte Sousha "den Deckel aufs Spiel" und schließt einen Konter perfekt zum 0:3 ab. Jetzt war natürlich alles klar. In der 4. Nachspielminute kam es noch dicker für unsere Mannschaft. Botic spaziert durch die Siegendorfer Restverteidigung, überspielt Mydla und trifft zum 0:4-Endstand. Dann beendet der Unparteiische das Spiel und minimiert die Siegendorfer Hoffnungen auf den Klassenerhalt erheblich.

Dusan Lazarevic und Fabian Hauer blocken erfolgreich Siegendorf-Kapitän Florian Frithum ab.Dusan Lazarevic und Fabian Hauer blocken erfolgreich Siegendorf-Kapitän Florian Frithum ab.

Chancen auf den Klassenerhalt drastisch geschwunden
Noch ist ein Spiel ausständig, und letztendlich sind auch die Entscheidungen der Ostliga-Gremien zur "Causa ASK Bruck" noch nicht "in Stein gemeißelt". Aber sportlich betrachtet wird ein Klassenerhalt für unsere Mannschaft ein äußerst schwieriges Unterfangen, zumal auf Grund der jetzigen Tordifferenz wir unser letztes Spiel bei TWL Elektra nicht nur allein gewinnen, sondern zudem auch entsprechend hoch gewinnen müssten. Es sei denn natürlich, Scheiblingkirchen und Neusiedl patzen zu Hause gegen Sportclub und Wiener Neustadt. Aber da ist wohl mehr Wunschdenken, denn Realismus dabei.
Leider war unsere Mannschaft aus verschiedenen Gründen heute ganz einfach nicht in der Lage, diese vorentscheidende Partie um den Klassenerhalt zu gewinnen und hat gegen einen alles andere als übermächtigen Gegner sogar eine empfindliche Heimklatsche bezogen. Nach 5 Siegen aus 6 Spielen hat uns die Realität leider wieder eingeholt. Aber was steht am Beginn unseres Berichts? "Aufgegeben werden Briefe" - und solange es noch eine theoretische Chance gibt, müssen und werden wir alles reinhauen, um das Unmögliche doch noch zu schaffen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber eine Leistungssteigerung wird allemal notwendig sein.

Auch Paulo Jani (rechts) konnte nach der Pause das Ruder nicht mehr herumreißen.Auch Paulo Jani (rechts) konnte nach der Pause das Ruder nicht mehr herumreißen.

Umfangreiches Bildmaterial vom Spiel finden Sie in unserem Webalbum unter folgendem Link:

asvsiegendorf.jalbum.net

3. Liga (Logo klein)


Spieldaten:
REGIONALLIGA OST, 29. Runde; Sonntag, 21.05.2023, 16.00 Uhr:
ASV SIEGENDORF - SV LEOBENDORF 0:4 (0:2)
Siegendorf: Mydla; Dostal, Pester, Schmiedl, Zeco (45./Jani); Bacher (45./Stursa), Wydra (82./Yelets), Secco, Obrocnik (45./Castellano), Frithum; Buliga.
Leobendorf: Schwaiger; Bartholomay, Fischer, Hauer, Lechner, Celik; Lazarevic, Düzgün (68./Botic); Hofer (60./Kautz), Konrad, Miesenböck (75./Shousha).
Gelbe Karten: Manuel Botic (90+4-/Unsportlichkeit).
Tore: 0:1 Marco Hofer (16.), 0:2 Mario Konrad (31.), 0:3 Mohamed Shousha (81.), 0:4 Manuel Botic (90+4.).
Ort: SVETA-Group Sportpark Siegendorf.
Zuschauer: 632.
Schiedsrichter:  Pascal Günsberg.
Assistenten: Stefan Tikal, Patrick Csobadi.

© red, ASV Siegendorf, 25.05.2023, 14.30 Uhr

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