Saisonrückblick, Teil 1
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Saisonrückblick, Teil 1

Das Siegendorfer "Werkl" kommt noch nicht auf Touren

Nach dem coronabedingten Abbruch der Herbstmeisterschaft im September 2020 wurde bekanntlich die komplette Meisterschaft der Burgenlandligasaison 2020/2021 vom BFV-Vorstand mit Beschluss vom 26.4.2021 annulliert und dem ASV Siegendorf wenigstens ein Startplatz im ÖFB-Cup zuerkannt. Der Startschuss zur Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes im Landessportzentrum VIVA in Steinbrunn fiel am 1.6.2021. 

Allerdings gab es in der Winter- und Sommerübertrittszeit nicht unerhebliche Kaderänderungen in Siegendorf: Markus Ehrenhöfer beendete verletzungsbedingt seine Karriere beim ASV. Dragan Markic, Torhüter Mark Grigoryan, Roman Tullis, Felix Höpler, Toni Harrer, Elvedin Buljubasic, Christopher Drazan und Goalgetter Philipp Prosenik (noch 6 Tore im Herbst) verließen den Verein. Und dann wurde im letzten Moment auch noch überraschend der kurz zuvor um zwei Jahre verlängerte Vertrag mit „Aushängeschild“ Andi Dober einvernehmlich aufgelöst, der Tullner wechselte zum SV Absdorf. »Ich habe lange überlegt, aber die Fahrerei von Tulln über Wien nach Siegendorf kostet mich sehr viel Zeit. Zudem spielten auch berufliche Gründe in der Entscheidung mit, ich möchte mich in meinem Job im Sportmanagement von Max Hagmayr reinknien. Es war eine schöne Zeit beim ASV Siegendorf.«[1]

„Klein-Hütteldorf“ (© Kronen-Zeitung[2]) war somit wieder Geschichte und fast  eine komplette Mannschaft weg! Schon machte sich die Sportöffentlichkeit Sorgen um die Schlagkraft des ASV Siegendorf für die neue Ligasaison, von möglichen Megatransfers war die Rede, etwa von einem Erwin „Jimmy“ Hoffer oder einem Stefan Maierhofer. »Das ist alles kein Thema!«, schmunzelte ASV-Sektionsleiter Harald Mayer ob dieser skurrilen Gerüchte gegenüber der bvz.[3] Trotzdem wurde unser Verein von Presse und der Ligakonkurrenz als Titelfavorit Nummer eins gehandelt, zumal auch ASV-Präsident Peter Krenmayr seiner Mannschaft die Rute ins Fenster stellte: »Unser Saisonziel ist der Meistertitel. Ich erwarte von allen, dass sie alles für dieses Ziel tun und mit einer Topverfassung in die neue Meisterschaft gehen.«[4] 

Headcoach Josef Kühbauer musste allerdings mit den Neuzugängen Ivan Kovacec, Tin Zeco, Christian Stanic und dem neuen Innenverteidigerduo Thomas Bartholomay und Deni Stoilov erst ein neues Team aus dem großen 18-Mann-Kader formen: »Wir haben einige Spieler in der Transferzeit ausgewechselt, die eine verschworene Einheit geworden sind.«[5] Dennoch nennt Kühbauer als einziger Trainer der Burgenlandliga den Titel als Ziel. Und als einzige Mannschaft wird der ASV Siegendorf von allen 15 Trainern zum engsten Kreis der Titelanwärter gezählt. »Aber es wird alles andere als einfach. Ich habe noch drei, viere andere Vereine auf der Rechnung.[6] Mit Parndorf, Oberwart, Pinkafeld und Deutschkreutz gibt es die üblichen Verdächtigen, die uns das Leben im Titelkampf schwer machen werden.«[7] Vor allem die Oberwarter sind in den nächsten Wochen medial äußerst präsent. »Sollten die Siegendorfer kurz schwächeln, wollen wir zur Stelle sein,« zeigten sich SVO-Trainer Florian Hotwagner und Parndorf-Trainer Paul Hafner unisono wild entschlossen. Die Suche von Trainer Kühbauer nach einem idealen Team war – rückblickend betrachtet – ein sehr langer Prozess. Während etwa Mitfavorit Parndorf acht Spiele in Folge mit derselben Startformation aufs Feld lief, begann der ASV jedes Match mit einer anderen Aufstellung! 

Kurz vor Meisterschaftsbeginn schlug der Verletzungsteufel beim ASV Siegendorf zu: Florian Frithum (Bänderreinriss im Knie) und Simon Buliga (Seitenbandeinriss im Knöchel) und noch weitere fünf Stammspieler fehlen beim Testspiel gegen den niederösterreichischen Landesligatitelanwärter Scheiblingkirchen, dennoch siegt unsere Mannschaft unerwartet klar mit 5:2, Stürmer Christian Stanic gelingen zum Einstand zwei Tore. Wenige Tage später geht Siegendorf beim Regionalligisten Wiener Sport-Club mit 1:6 unter – eine Pleite, die Präsident Krenmayr sauer aufstieß: »So gewinnen wir nicht einmal einen Blumentopf in der Burgenlandliga.«[8]

Dennoch zeigt sich der ASV nach starken Vorstellungen in den Vorbereitungsspielen gegen den Bundesligisten SK Rapid Wien II (0:1) und den Regionialligisten FC Marchfeld (2:2) gut gerüstet für die Meisterschaft. »Wir müssen viel rotieren, haben innerhalb von sieben Tagen drei Spiele (BFV-Cup, ÖFB-Cup, Meisterschaft). Zum Glück haben wir einen großen Kader, der könnte in der langen Saison sehr wichtig werden«, spielte ASV-Sektionsleiter Mayer vor dem Meisterschaftsauftakt auf ein mögliches As im Ärmel an.[9]

439-Siegendorf---Eisenstadt-(9-0)

692-Siegendorf---Eisenstadt-(9-0)

Zunächst ist aber die nun fast schon obligate „Cuptime“ beim ASV mit den Spielen im ÖFB- und BFV-Cup angesagt. Das ÖFB-Pokalspiel gegen St. Jakob im Rosental muss allerdings nach einem Starkregen abgesagt werden.[10] Der Platz ist überflutet, aber eine Woche später wieder bespielbar. Der SC Eisenstadt 1907 hat auf sein Heimrecht für die BFV-Cup-Erstrundenpartie verzichtet, das Match wird im SVETA-Group-Sportpark in Siegendorf vor beachtlichen 280 Zuschauern ausgetragen. Das 26. Nachbarschaftsderby der beiden nur 7 km entfernten Vereine ist eine klare Angelegenheit: Siegendorf siegt nach stotterndem Beginn dank einer furiosen zweiten Halbzeit eindrucksvoll mit 9:0. Der eingewechselte Tomislav Ivanovic erzielt binnen 20 Minuten einen lupenreinen Hattrick. Präsident Krenmayr zeigt sich nach dem Spiel äußerst zufrieden: »Auch wenn wir einige Spieler abgegeben haben, sind wir mit drei, vier anderen Vereinen noch immer Favorit in der Burgenlandliga. Wir haben uns verjüngt, vor allem mit Spielern der Akademie Burgenland. Wir legen darauf wert, dass viele Spieler aus der Region sind, so haben wir - glaube ich - 13 Spieler, die aus dem Bezirk Eisenstadt, Mattersburg bzw. aus dem Burgenland stammen, dazu einige routinierte Spieler - also eine gute Mischung. Wir sind guter Dinge, die Stimmung ist prächtig.«[11]

Vier Tage später ist die Stimmung auf dem Siedepunkt. Das ÖFB-Cup-Nachtragsspiel gegen St. Jakob im Rosental vor 518 Zuschauern wird ebenfalls zu einer Machtdemonstration. Siegendorf schnürt die nach einem Ausschluss frühzeitig dezimierten Kärntner fast 90 Minuten in der eigenen Hälfte ein (Torschüsse 8:1, Eckbälle 14:2!) und sorgt mit einem Doppelpack von Christian Stanic zum 2:0 und 3:0 kurz vor der Pause für klare Verhältnisse. »Oh, wie ist das schön, oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen, so schön, so schön!«, ließ es unser enthusiasmierter Platzsprecher Wolfgang Szorger nach dem Schlusspfiff schwungvoll aus den Lautsprechern schallen.[12] Siegendorf siegt mit 5:0 und steht zum ersten Mal nach 1972 wieder in der 2. Runde des ÖFB-Cups!

085-Leitha---Siegendorf-(1-2)

245-Siegendorf---Ritzing-(0-0)

Ende Juli beginnt die Herbstmeisterschaft der Burgenlandligasaison 2021/22 mit einem Heimspiel - und einem hochverdienten 3:1-Arbeitssieg gegen Markt Allhau. Christian Stanic schnürt erneut einen Doppelpack.  »Wir hatten nun in einer Woche drei Spiele. Die Bilanz mit drei Siegen und einem Torverhältnis von 17:1 kann sich, glaube ich, sehen lassen,« zeigte sich Sektionsleiter Mayer sehr zufrieden.[13] Vor dem Spiel der 2. Runde in Leithaprodersdorf sind endlich auch alle Spieler wieder fit. In der LeithArena hingen den Trauben für den ASV in der Vergangenheit stets hoch. Höller und Kovacec vergeben in der Anfangsphase zwei ganz dicke Chancen, ehe der ASV im Bezirksderby vor über 700 Zuschauern plötzlich 0:1 zurück lag. Fast postwendend gelang Tomislav Ivanovic mit einem Heber aus 25 m der Ausgleich. Siegendorf entschied das hochklassige Match in der 82. Minute durch eine feine Einzelleistung von Florian Frithum, der in gewohnter Manier ein Solo mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich zum 2:1-Auswärtssieg abschloss.

»Bei uns ist jedes Match ein Feuerwerk, so soll es auch gegen Ritzing sein«, hoffte Sektionsleiter Harald Mayer auch gegen die Mittelburgenländer auf einen vollen Erfolg im Rahmen des Sportfestes. Die Mannschaft von Trainer Joe Furtner mit einer imposanten Quote von 2,22 Auswärtstreffern pro Spiel war zuletzt immer ein äußerst unangenehmer Gegner. Während die Gäste vor der Pause optische Vorteile verzeichnen konnten, hatte der die zweite Hälfte dominierende ASV in der Schlussphase den Sieg zum Greifen nahe. Doch Tomislav Ivanovic scheitertet in der 90. Minute mit einem Foulelfmeter an Ritzing-Keeper Dániel Koltai. Das Spitzenspiel endet vor knapp 500 Zuschauern 0:0. »Zwei verlorene Punkte aufgrund der zweiten Halbzeit«, »wir haben zu viele Torchancen vergeben«, bilanzierten Mayer[14] und Trainer Kühbauer[15] nach dem Schlusspfiff.

374-Klingenbach---Siegendorf-(1-0)

Der 21.8.2021 steht in den Annalen künftig als „Schwarzer Samstag der Klubgeschichte“! Grün gegen Rot, „mehr Derby geht nicht“ (© bvz-Schlagzeile[16]). Siegendorf spielt im Grenzstadion zu Klingenbach, 530 Zuschauer, 27° C Grad, optimal Bedingungen – letztlich ein Tag, an dem für uns alles schief ging! »Das ist ohne Diskussion ein Highlight für uns. Klar ist Siegendorf Favorit. Aber der Druck ist natürlich bei Siegendorf, wir können nur überraschen und brauchen einen Tag, wo vieles zusammenpassen muss«, sah Klingenbach-Obmann Dominik Dihanich seine Mannschaft vor dem Spiel natürlich in der großen Außenseiterrolle. Unter der Woche wurde in Siegendorf nur über die Höhe des Sieges diskutiert. Nach 23 Sekunden holt Valek seinen Gegenspieler Buliga von den Beinen – der vermutlich wohl schnellste Elfmeter in der Landesligageschichte! Der ASV hat die große Chance, das Spiel frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken. Kapitän Alois Höller setzt den Strafstoß an den linken Pfosten …. der Rest ist Geschichte. Die Hausherren verteidigen mit einer Fünferabwehrkette heroisch, Siegendorf ist weder spielerisch noch im Angriff vorhanden. Ein einziger Torschuss aus dem Spiel heraus durch Stanic in der 92. Minute untermauert die völlige Harmlosigkeit der Kühbauer-Truppe. Sektionsleiter Mayer zeigte sich nach dem Spiel schwer enttäuscht: »Wir waren offensiv einfach nicht vorhanden. Einige Spieler müssen sich definitiv hinterfragen. Das war viel zu wenig!"[17] Die leidenschaftlichen und teilweise sehr rustikal agierenden Hausherren setzten diesem beiderseitigen Unspiel in der 75. Minute mit dem ebenfalls einzigen Torschuss noch die Krone auf, als Mirza Sejmenovic einen seiner gefürchteten Freistöße zum vielumjubelten 1:0-Sieg verwandelt. Danach war Volksfeststimmung, Kirtag, Weihnachten, Ostern und - was weiß ich noch - auf einmal in Klingenbach. [Manche Klingenbacher sollen heute noch feiern…] Klingenbach-Trainer Wolfgang Hatzl frohlockte: »Die Mannschaft hat sich den Sieg mit viel Herzblut erarbeitet.«, während ein fassungsloser Präsident Krenmayr seinem Ärger nach dem emotionslosen Auftritt seiner Mannschaft Luft machte: »Ich möchte mich bei unseren Fans für die blamable Vorstellung in Klingenbach entschuldigen. Besonders bin ich von den Spielern enttäuscht, die schon höher gespielt haben. Ich hoffe, dass die Mannschaft und das Trainerteam aus dieser desolaten fußballerischen Vorstellung die richtigen Schlüsse ziehen und fordere in den nächsten vier Spielen nicht nur vier Siege, sondern auch spielerische Fortschritte. So kann und darf man ganz einfach kein Derby bestreiten!"[18] Siegendorf gewinnt tatsächlich die nächsten fünf Spiele in Folge.

Die Mannschaft schießt sich beim BFV-Cupspiel im fernen Kittsee den Frust von der Seele und gewinnt das Zweitrundenspiel beim Nordligaklub klar mit 6:0. Christian Stanic erzielt wieder zwei Tore. »Die Mannschaft hat den Pflichtsieg geholt und dabei eine Reaktion gezeigt. Das war diesmal in Ordnung«, resümierte Seki Mayer.

264-Siegendorf---Güssing-(2-0)

Vor dem Heimspiel in der 5. Runde brachte Güssing-Obmann Hannes Winkelbauer die angespannte Situation in Siegendorf auf den Punkt: »Für mich war das 0:1 der Siegendorfer in Klingenbach schon ein Wahnsinn. Dort wird es schon ein bisschen brennen. Die werden gegen uns „aufgezuckert“ sein.«[19] Die Fans haben den Ausrutscher gegen Klingenbach aber offenbar verziehen, nicht zu erwartende 300 Zuschauer pilgern zum Samstagabend-Spiel gegen den SV Güssing. Der ASV erfüllt die Pflicht, mehr nicht: »So richtig rund lief das "Siegendorfer Werkl" auch nach dieser 5. Runde nicht. Trotz klarer Feldüberlegenheit und gefühlten 90% Ballbesitz - hochkarätige Möglichkeiten ergaben sich kaum.« (ASV-Homepage[20]). Der angeschlagene Ivan Kovacec und „Fritzl“ Frithum in seiner unnachahmlichen Art erzielen die Tore zum glanzlosen 2:0-Sieg. »Wir haben die drei Punkte geholt, das ist das einzige, was zählt. Wichtig war, dass wir auch wieder einmal zu Null gespielt haben. Wir sind aber noch nicht dort, wo wir hinwollen. Wir müssen uns Woche für Woche weiter steigern«, sah Sektionsleiter Mayer[21] die wenig positiven Aspekte. Trainer Kühbauer analysierte nach dem Spiel die aktuelle Situation: »Wir lassen viel zu viele Torchancen liegen, sind beim Abschluss inkonsequent und machen uns selbst das Leben schwer. Wir haben momentan die Seuche am Fuß, der letzte Ball kommt nicht an oder springt zum Gegner.«[22]

Kohfidisch ist kein gutes Pflaster für Siegendorfer Trainer. Trotz des hochverdienten 3:1-Auswärtssieges mit zwei Toren des wiedererstarkten Simon Buliga zieht der Vorstand des ASV die „Reißleine“: Siegendorf trennt sich einvernehmlich von Josef Kühbauer, der 45jährige Slowake Marek Kausich wird neuer Trainer. Präsident Krenmayr bedankte sich bei Josef Kühbauer für »seine gute Arbeit, leider wurde sie wegen der Corona-Pandemie nicht belohnt, aber das zuletzt war nur noch Stagnation. Da war seit Wochen keine Entwicklung zu sehen. Zudem haben auch die jungen Spieler zu wenige Chancen bekommen. In Kohfidisch sind in Hälfte zwei die Youngsters reingekommmen, ab dann ist es gelaufen. Deshalb haben wir uns im Vorstand einstimmig zu diesem Schritt entschieden. Es war eine alles andere als einfache Entscheidung.«[23]

196-Siegendorf---Bad-Sauerbrunn-(3-1)

Alois Höller beschert mit einem Doppelpack dem neuen Trainer einen gelungen Einstand, Siegendorf siegt auch ohne den oberschenkelverletzten Kovacec, dafür aber mit vier neuen in der Startaufstellung, darunter die beiden Youngstes Tin Zeco und Lukas Secco, gegen Bad Sauerbrunn mit 3:1. Die Gäste aus der Kurstadt stellen den Spielverlauf mit dem letzten Angriff vor der Pause auf den Kopf. Aber die spielbestimmenden Hausherren können das Match in der zweiten Halbzeit durch Stanic und zweimal Höller drehen und treffen noch dreimal Aluminium. »Die Mannschaft war wie ausgewechselt. Das war wieder ein Ansatz vom gepflegten Siegendorfer Fußball, wie wir ihn alle sehen wollen.« (Mayer[24]) Siegendorf bleibt Parndorf und Oberwart auf den Fersen, die beide alle bisherigen Meisterschaftsspiele gewonnen haben.

Vor den „Wochen der Wahrheit“ muss Siegendorfer in die „Festung Deutschkreutz“. Die Heger-Truppe ist seit 18 Spielen daheim ungeschlagen! »Es ist immer schwer, in Deutschkreutz zu spielen, sie spielen seit Jahren vorne mit. Aber auch die Mittelburgenländer habe einige Verletzte wie Goalgetter Michael Pittnauer sowie Florian Szaffich und Tobias Szaffich«, weiß Sektionsleiter Mayer[25] vor dem brisanten Auswärtsmatch. Die ersatzgeschächten Hausherren präsentieren sich ungewohnt „äußerst zahm“ und  konnten nur in der Anfangsphase einigermaßen mithalten. Florian Frithum brach in der 28. Minute den Bann mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. »Die zweite Hälfte wurde dann zu einer ganz klaren Angelegenheit für die spiel- und laufstarke Kausich-Truppe, die Spiel und Gegner eindeutig dominierte und auch ein spielerisches Feuerwerk abbrannte.«[26] Höller sorgt mit einem Kopfball bereits in der 50. Minute für die Vorentscheidung, danach vergab unsere Mannschaft noch eine Fülle von hochkarätigen Einschussmöglichkeiten. Siegendorf siegt am Ende 2:0. Mayer: »Ich weiß nicht warum, aber in der zweiten Hälfte spielen wir stets besser. Das ist die Siegendorf-Halbzeit."[27]

298-Deutschkreutz---Siegendorf-(0-2)

Wenige Tage nach dem Deutschkreutz-Spiel steigt für Siegendorf das „absolute Bonusspiel“ gegen den Wolfsberger AC im Rahmen der 2. Runde des ÖFB-Cup. Vor über 900 Zuschauern sorgte der Kärntner Bundesligist mit vier (!) Kopfballtreffern bald für klare Verhältnisse (Schlagzeile bvz: »Wolfsrudel machte kurzen Cup-Prozess«[28]). Nach 29 Minuten war die Partie gelaufen und lag Siegendorf trotz gefälligem Spiel praktisch aussichtslos mit 0:4 zurück. Trainer Marek Kausich trauerte aber keiner Sensation nach, sondern war mit der Leistung seiner Burschen mehr als zufrieden: »Wir wollten nicht nur das Spiel zerstören, sondern haben den Gegner auch hoch angepresst. Wir waren auch nach vorne gefährlich, haben uns in der gegnerischen Hälfte den Ball erkämpft, aber beim Torabschluss muss man schnörkelloser sein. Wenn man eine Sensation schaffen will, dann muss man ziemlich lange ein 0:0 halten und nicht gleich in der Anfangsphase solche Gegentreffer kassieren.«[29] Youngster Lukas Secco erzielt ganz abgebrüht den wunderschönen Ehrentreffer. Nach der Pause konnte unsere Mannschaft das Spiel sogar lange offen halten und hatte auch zwei respektable Chancen durch Christian Stanic und Simon Buliga. Im Finish legten die Gäste noch zwei Tore drauf und siegten schließlich mit 6:1. »Man sollte aber schon die Kirche im Dorf lassen: Es hat immer noch ein Amateurverein aus der vierten Liga gegen den aktuellen Bundesligavierten gespielt. Insofern war es trotz der befürchteten klaren Niederlage für den ASV Siegendorf ein gelungener und zufriedenstellender Abend. Wetter, Kulisse und das "Rundherum" haben für den Verein gepasst.« (ASV Homepage [30]).  Auch Präsident Peter Krenmayr zeigte sich zufrieden: "Über 900 Zuschauer haben ein gutes Match gesehen. Vor allem nach Seitenwechsel waren wir stark. Wir haben uns letztlich gut verkauft, die organisatorische Abwicklung war top."[31]

 606-Siegendorf---WAC-(1-6)

In der 9. Runde ist erstmals nach ihrem Aufstieg vor mehr als zwei Jahren die Spielgemeinschaft aus Oberpetersdorf/Schwarzenbach zu Gast in Siegendorf. Auch wenn Sektionsleiter Harald Mayer vor dem Spiel tief stapelte: »Das wird kein Spaziergang, Oberpetersdorf ist ein gutes Team, das bisher weit unter seinem Wert geschlagen wird.«[32] Der stark ersatzgeschwächte Tabellenvorletzte hat vor beachtlichen 380 Zuschauern nicht den Funken einer Chance. Nach Seitenwechsel brannte unsere Mannschaft ein wahres Feuerwerk ab und schickte mit sechs Toren im zweiten Durchgang die Mittelburgenländer mit einer 0:7-Packung nach Hause. »Trotz des hohen Sieges war das spielerische Auftreten meiner Mannschaft noch nicht optimal. Wenn wir mit der Leistung der ersten Halbzeit in Oberwart antreten, nimmt das kein gutes Ende für uns“, erhob Trainer Kausich den mahnenden Zeigefinger vor dem bevorstehenden großen Schlager in Oberwart.[33]

325-Siegendorf---Oberpetersdorf-(7-0) 

355-Siegendorf---Oberpetersdorf-(7-0)


[1] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 24 vom 17.6.2021, Seite 72
[2] Kronen-Zeitung vom 26.5.2020: https://www.krone.at/2161387
[3] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 20 vom 20.5.2021, Seite 58
[4] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 19 vom 13.5.2021, Seite 64
[5] sport-tv.news: https://www.youtube.com/watch?v=-41T1u5XrwY&t=2s
[6] Kronen-Zeitung vom 29.7.2021
[7] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 30 vom 29.7.2021, Seite 71
[8] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 26 vom 1.7.2021, Seite 78
[9] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 30 vom 29.7.2021, Seite 71
[10] Homepage ASV Siegendorf: https://www.asv-siegendorf.at/news/oefb-cupspiel-gegen-st-jakob-wegen-starkregens-abgesagt-1057
[11] sport-tv.news: https://www.youtube.com/watch?v=-41T1u5XrwY&t=2s
[12] Homepage ASV Siegendorf: https://www.asv-siegendorf.at/news/-oh-wie-ist-das-schoen--1063
[13] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 31 vom 5.8.2021, Seite 72
[14] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 33 vom 19.8.2021, Seite 78
[15] Ligaportal vom 14.8.2021: https://www.ligaportal.at/bgld/burgenlandliga/spielberichte/39417-nullnummer-im-spitzenspiel-siegendorf-ritzing
[16] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 33 vom 19.8.2021, Seite 80
[17] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 34 vom 26.8.2021, Seite 76
[18] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 34 vom 26.8.2021, Seite 76
[19] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 34 vom 26.8.2021, Seite 78
[20] Homepage ASV Siegendorf: https://www.asv-siegendorf.at/news/3-punkte-mit-luft-nach-oben-1098
[21] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 35 vom 2.9.2021, Seite 80
[22] Ligaportal vom 29.8.2021: https://www.ligaportal.at/bgld/burgenlandliga/spielberichte/39651-siegendorf-bleibt-weiter-auf-tuchfuehlung-zur-tabellenspitze-2-0-sieg-gegen-guessing
[23] Kronen-Zeitung vom 5.9.2021; bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 36 vom 9.9.2021, Seite 80
[24] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 37 vom 16.9.2021, Seite 78
[25] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 37 vom 16.9.2021, Seite 79
[26] Homepage ASV Siegendorf: https://www.asv-siegendorf.at/news/der-loewe-war-diesmal-aeusserst-zahm-1111
[27] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 38 vom 23.9.2021, Seite 81
[28] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 38 vom 23.9.2021, Seite 86
[29] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 38 vom 23.9.2021, Seite 86; Interview in ORF-Burgenland-Heute, Sendung vom 22.9.2021, 19.00 Uhr
[30] Homepage ASV Siegendorf: https://www.asv-siegendorf.at/news/nach-weniger-als-30-minuten-war-alles-erledigt-1116
[31] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 38 vom 23.9.2021, Seite 86
[32] bvz, Ausgabe Nordburgenland Nr. 38 vom 23.9.2021, Seite 82
[33] Ligaportal vom 26.9.2021: https://www.ligaportal.at/bgld/burgenlandliga/spielberichte/40144-7-volltreffer-asv-siegendorf-zerlegt-die-fsg-oberpetersdorf-schwarzenbach

Zum Abschluss von Teil 1 unseres Saisonrückblicks wollen wir noch einen Blick auf die Zuschauertabelle der Herbstmeisterschaft der Burgenlandliga werfen. Zumindest hier ist der ASV Siegendorf „Ligakrösus“ mit knapp über 3000 Zuschauern in 7 Heimspielen der Burgenlandliga im SVETA-Group Sportpark in Siegendorf, das ergibt einen Schnitt von 429 Besuchern. Rechnet man noch die drei Cupspiele gegen Eisenstadt (276), St. Jakob (518) und WAC (910) hinzu, haben insgesamt 4708 Besucher die 10 Bewerbsspiele im Herbst 2021 gesehen, also durchschnittlich 471 Zuschauer. Dabei stehen noch im Frühjahr die drei Heim-Derbys gegen Leithaprodersdorf, Klingenbach und St. Margarethen aus und die Topspiele auf eigener Anlage gegen Oberwart und Pinkafeld.

 Zuschauerzahlen Burgenlandliga - Herbst 2021: 

RangVereinZuschauer gesamtSchnitt
 1.Siegendorf3004429
 2.Oberwart2970424
 3.Pinkafeld2650378
 4.Deutschkreutz2640377
 5.Parndorf2422346
 6.Leithaprodersdorf2373339
 7.Klingenbach2210315
 8.Güssing2133304
 9.St. Margarethen2053293
10.Bad Sauerbrunn1870267
11.Kohfidisch1820260
12.Markt Allhau1680240
13.Horitschon1605229
14.Ritzing1230175
15.Oberpetersdorf1013144

Im 2. Teil des Rückblicks befassen wir uns mit den restlichen Spielen der Herbstmeisterschaft der Burgenlandliga und insbesondere mit den „Wochen der Wahrheit“ und den Spielen gegen Oberwart, Pinkafeld und Parndorf. Weiters wollen wir Ihnen einen „Arbeitsnachweis“ unserer Spieler präsentieren über alle Einsätze, Tore, gelbe Karten etc.

© mp, 21.11.2021, 17.50 Uhr.

Update, 30.12.2021: Auf Basis des von uns erhobenen Datenmaterials brachte die bvz in ihrer Ausgabe Nr. 52 vom 30.12.2021, Seiten 64 und 65, einen großen Bericht über die Zuschauerzahlen in der Burgenlandliga und insbesondere "Siegendorf als Magnet". Sie können diesen Bericht unten downloaden.


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