Siegendorfer Selbstfaller in Ollersdorf
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Meister 2. Liga Nord 1980

Siegendorfer Selbstfaller in Ollersdorf

Eigentor und Elfer verschossen - 1:2 in der Nachspielzeit

Landesligaaufstieg adé für glücklose Horvath-Elf

Die Folgen der Coronavirus-Pandemie: Keine Sportveranstaltungen im Burgenland seit Mitte März, Abbruch der Meisterschaft am 15.4.2020 laut ÖFB-Präsidiums-Beschluss. Nationale und internationale Ligen sowie alle europäische Bewerbe ruhen derzeit. Nicht wenige europäische TV-Anstalten, vor allem die Sportsender liefern ihren Fußballanhängern deshalb „Spiele aus der Konserve“ und strahlen „Highlights“ aus der Vergangenheit aus. Auch wir greifen tief in unser Archiv und präsentieren den Freunden und Anhängern des ASV Siegendorf in den nächsten Wochen interessante Spiele aus der Vereinsgeschichte mit positiven, aber auch negativen Schlagzeilen - so, als ob sie gestern stattgefunden hätten - im gewohnt "aktuellen Format" von heute. Lassen Sie sich überraschen…

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 Historisches: 

Wir reisen weiter in ein ereignisreiches Jahr 1980. Der ORF beginnt am 21.1.1980 mit der Ausstrahlung des Teletextes (zunächst nur 64 Seiten, davon 30 Seiten Nachrichten). Bei den Winterspielen in Lake Placid (USA) Mitte Februar holt Österreich drei Goldmedaillen durch Anneliese Moser-Pröll und Leonhard Stock jeweils in der Abfahrt sowie Anton Innauer auf der 70 m Normalschanze. Am 12.3.1980 anerkennt Österreich die PLO als alleinige Vertreterin des palästinensischen Volkes, was einen scharfen Protests Israel zur Folge hat.
Am 6.4. wird in Österreich nach 1916 und 1944-1948 wieder die Sommerzeit eingeführt. Armin Kogler gewinnt den ersten Skisprung-Weltcup vor Hubert Neuper.
Innenpolitisch gibt es 1980 fast nur ein Thema, nämlich die Klärung der zum teil dubiosen Vorgänge rund um den Bau des AKH in Wien, beginnend mit der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses am 14.4. und der Verhaftung des für den Bau zuständigen technischen Direktors. Der seit 1970 amtierende SPÖ-Finanzminister und Vizekanzler Hannes Androsch beziffert die voraussichtlichen Baukosten mit 36,7 Mrd ATS. Im August folgen Mißtrauensanträge der ÖVP und FPÖ gegen Androsch wegen einer Verwicklung seiner Steuerberatungskanzlei „Consultatio“ in eine Schmiergeldaffäre beim Bau des AKH sowie gegen die ganze Regierung, welche durch die SPÖ-Mehrheit abgeschmettert werden.  Nach einer Strafanzeige gegen Finanzminister Androsch Anfang Dezember 1980 kündigt dieser für Jänner 1981 seinen Rücktritt an.
Am 18.5.1980 wird Rudolf Kirchschlager mit 79,9% der abgegebenen Stimmen als Bundespräsident wiedergewählt.
Ende Mai/Anfang Juni gibt es gleich drei Feiern: In Eisenstadt werden das neue Hallenbad in der Neusiedler Straße und das Arbeiterkammer-Haus in der Wiener Straße eröffnet. Am 31.5.1980 steigt in Siegendorf die Gründungsfeier der Naturfreunde Siegendorfer unter Anwesenheit von Bgm und LAbg Josef Mayer. Amüsante Randnotiz in der BF vom 11.6.1980, Seite 22: „Stefan Strommer  (Anm: unser Obmann) sorgte bei Fackelschein und Lagerfeuer für stimmungsvolle Musik.“
Am 3.6.1980 lädt der seit elf Monaten nach einem Autounfall nicht mehr aktive deutsche Bundestorhüter Sepp Maier in München zu seinem Abschiedsspiel. Nur vier Tage später heiraten unter großer Anteilnahme der Medien-Öffentlichkeit die mehrfache Olympiasiegerin und Weltcupsiegerin Rosi Mittermaier ihren Ski-Kameraden Christian Neureuther. Am selben Tag steigt Eisenstadt nach einem 3:1-Sieg gegen Simmering im Wiener Praterstadion in die 1. Division auf, Neusiedl wird Meister der Regionalliga Ost.
Ende Juni verliert in Montreal der 24jährige Box-Weltmeister Sugar Ray Leonhard (USA) in seinem 28. Profikampf den Titel im Weltergewicht in Roberto Duran (Panama); in Rom wird die deutsche Fußballnationalmannschaft durch einen 2:1-Finalsieg gegen Brüssel zum zweiten Mal Europameister.
Mehrere Staaten Amerikas werden von der schlimmsten Hitzewelle seit 40 Jahren heimgesucht, die vielerorts die Wasserversorgung gefährdet. In Mexiko sind bei Temperaturen bis zu 50 die Stauseen ausgetrocknet, im Südwesten der USA sind bereits 33 Menschen an den Folgen der Hitze gestorben.
Am 16.6.1980 nehmen im Rathauskeller in Eisenstadt Landeshauptmann Kery und BKF-Geschäftsführer Bundschuh das erste Bgld Kabelfernsehen in Betrieb – mit 5 Sendern: FS1, FS2, ARD, ZDF und MTV (nein, nicht der Musiksender, den gab’s ja damals noch nicht, sondern das ungarische staatliche Fernsehen). Ende Juni erfolgt der Spatenstich für die Verlängerung der S31 von Mattersburg nach Forchtenstein/Sieggraben.
Ende Juli beginnen in Moskau die Olympischen Sommerspiele, die von vielen westlichen Staaten wegen des von der Sowjetunion geführten Afghanistan-Krieges boykottiert werden. Im November wird der Schauspieler Ronald Reagan Präsident der USA, im Dezember wird John Lennon in New York ermordet. In Wien wird Anfang November die neu erbaute Reichsbrücke eröffnet.
Die musikalischen Highlights Mitte des Jahres sind "Funky Town" von Lipps Inc., "It's Still Rock And Roll To Me" von Billy Joel, der am 25.6.1980 im New Yorker Madison Square Garden ein begeistertes Live-Konzert vor 100.000 Zuschauern feiert, "The Rose" von Bette Midler, "Call Me" von Blondie, "Play The Game" von Queen, "Another Brick In The Wall" von Pink Floyd und das Siegerlied des Songcontests von Den Haag, "What's Another Year" von Johnny Logan.
Im Kino laufen im Juni 1980 die "Blue Brothers" mit John Belushi, der Oscar-Gewinner "Kramer gegen Kramer" mit Dustin Hoffmann und Meryl Streep, "Apocalpyso Now" mit Martin Sheen und Marlon Brando, "Ein Mann für gewisse Stunden" mit Richard Gere und "Dressed To Kill" mit Michael Caine.

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 Sportliche Ausgangssituation: 

Nach dem Doppelabstieg in den letzten beiden Spieljahren - 1978 aus der Regionalliga Ost und 1979 aus der Landesliga - will die Vereinsführung ge­rade im 50. Bestandsjahr in der 2. Liga Nord einen weiteren Absturz verhindern. Mit der Rückkehr von Dieter Gollubits und Gerhard Horvath (als Spielertrainer) sowie der Verpflichtung von Goalgetter Manfred Köck (Elektra Wien) übernimmt der ASV Siegendorf nach einem 3:0-Auswärtssieg im Gipfeltreffen bei Andau in der 9. Runde erstmals die Tabellenführung. Nach einem Umfaller in Neufeld überwintert Siegendorf mit zwei Punkten Rückstand auf Andau auf dem zweiten Platz. Manfred Köck führt mit 19 Voll­treffern klar in der Torschützenliste.
Bei der Generalversammlung am 1.2.1980 wird Präsident Stefan Barisits vom bishe­rigen Obmann Josef Raimon abgelöst. Neuer Obmann wird Stefan Malicsak. Im Winter wird der Oggauer Gerhard „Hugo“ Reinprecht von Eisenstadt verpflichtet. Er sollte 10 Jahre lang den Siegendorfer Angriff prägen – mit letztendlich unfassbaren 210 Meisterschaftstoren für den ASV.
Köck & Reinprecht bilden nun im Siegendorfer Sturm die „schrecklichen Zwillinge“ (BF). Schon die ersten beiden Frühjahrsrunden lassen ihre Schlagkraft erahnen: 7:1 gegen Weiden (4 x Köck, 2 x Reinprecht) und 5:1 in Illmitz (3 x Köck, 2 x Reinprecht). Sowohl Andau als auch Siegendorf zeigen allerdings Nerven, sodass die Tabellenführung mehrmals wechselt.
Das vorentscheidende Spiel um die Meisterkrone steigt am 4. Mai 1980 in Sie­gendorf. Vor 400 Zuschauern siegt die von Horvath-Elf über Rivalen Andau klar mit 4:1, Köck erzielt alle vier Tore und kanoniert noch zweimal an die Stange. Siegendorf ist neuer Leader und gibt die Spitzenposition bis zum Schluss nicht mehr ab. In der letzten Runde setzt Bomber Köck gegen Schlusslicht Stein­brunn (6:2) noch ein­mal vier Stück in den gegnerischen Kasten und wird mit 41 Toren (Vereinsrekord!) überlegen Torschützenkö­nig der 2. Liga Nord.

Endtabelle der 2. Liga Nord 1979/1980:

 1. Siegendorf*                          26    18     4     4    70:22    40
 2. Andau                                26    16     4     6    54:29    36
 3. Zurndorf                             26    16     2     8    50:39    34
 4. Wallern+                             26    16     2     8    70:44    34
 5. ASV Frauenkirchen                    26    12     6     8    35:25    30
 6. Illmitz                              26    10     5    11    38:41    25
 7. Zagersdorf                           26     9     6    11    37:40    24
 8. Nickelsdorf                          26    10     4    12    42:49    24
 9. Weiden                               26     9     6    11    34:48    24
10. Oslip                                26     8     7    11    41:36    23
11. ASK Gols                             26     9     5    12    40:51    23
12. Neufeld                              26     6     8    12    31:44    20
13. UFC Frauenkirchen                    26     6     4    16    34:45    16
14. Steinbrunn                           26     4     3    18    30:93    11
* Relegation, + Spielabbruch, schlechter gereiht.

Bereits am 11.3.1979 beschloss die BFV-Generalversammlung mit Wirksamkeit ab dem Spieljahr 1979/80 eine umfassende Neuregelung des Meisterschaftsbetriebes. Neben der Landesliga gab es nun drei 2. Li­gen. Es wurde also zusätzlich eine 2. Liga Mitte ge­schaffen, was allerdings eine Qualifi­kation der Meister der 2. Ligen notwendig machte, da nur zwei Vereine in die Landes­liga aufsteigen konnten. Während der lau­fenden Früh­jahrsmeisterschaft fasst der BFV-Vorstand (ohne Wis­sen der Vereine!) einen heimtücki­schen Beschluss: Für diese Saison steigt nur der Meister der 2. Liga Mitte direkt in die Lan­desliga auf, die beiden anderen Titelträger müssen gegeneinander zwei Qua­lifikations­spiele bestreiten!
Gerade im ersten Ausscheidungsspiel gegen den Meister der 2. Liga Süd, den SV Ollersdorf, erwischt die Siegendorfer Mannschaft eine schwache Tagesform. Die Gäste bringen Sie­gendorf an den Rand einer Niederlage und der überragende Jimmy Pfleger (später Sturm Graz) die Seinen mit 2:1 in Führung; Dieter Gollubits rettet dem ASV noch ein Unentschie­den (BF: „Nach 2:2 in Siegendorf ist Ollers­dorf der Favorit”).  "Mit dem Remis müssen wir zufrieden sein. Im Rückspiel treten wir wieder mit unserem Routinier in der Abwehr, Bonnie Raimann, an und mit ihm sollte unser der Aufstieg gelingen", meinte Sektionsleiter Stefan Strommer sen. Auch Ollersdorfs Seki Othmar Strobl glaubte, dass Siegendorf auswärts stärker spielt. Hans Raimann muss jedoch verletzungsbedingt dann doch w.o. geben. Ein schlechtes Omen?

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 Das Spiel: 

Das Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Burgenländische Landesliga vor 1.200 Zuschauern am Ollersdorfer Sportplatz sollte an Dramatik, Einsatz und Spannung kaum zu überbieten sein - leider mit einem bitteren Ende für die Siegendorfer Mannschaft. Zwei Minuten vor Ende der Verlängerung sauste das Fallbeil auf den ASV nieder, als nach einem unglücklichen Eigentor und einem verschossenen Elfmeter den Ollersdorfern das entscheidende Tor gelang.

Aber der Reihe nach. Bei für Ende Juni angenehmen Temperaturen und leicht wolkenverhangenem Himmel begannen beide Teams ziemlich nervös. Siegendorfs linker Außendecker Rudi Springschitz wurde  von Spielertrainer Gerhard Horvath auf den Doppeltorschützen vom Hinspiel, Jimmy Pfleger, mit konsequenter Manndeckung angesetzt - ein kluger taktischer Schachzug, denn der Ollersdorfer Stürmer konnte sich diesmal kaum entfalten. Die Ollersdorfer Abwehr zeigte sich in der Anfangsphase noch wenig gefestigt, und Siegendorf nützt bereits in der 7. Minute seine erste Torchance zur 1:0-Führung: Nach einem Idealpass von Bauer in die Tiefe geht auf der linken Seite Hugo Reinprecht wie eine Rakete ab, umkurvt Ollersdorfs Libero Peter Bieber, und sein Zuspiel drückt der mitgelaufene Köck kaltlblütig aus 8 m flach an Torhüter Heschl vorbei ins Tor! Die Hausherren zeigen Nerven und sind nun einige Minuten völlig von der Rolle. Nur zwei Minuten später liegt der zweite Siegendorfer Treffer förmlich in der Luft. Nach einer Linksflanke von Reinprecht greift Ollersdorfer-Keeper Otto Heschl vorbei, und Manfred Köck donnert den Ball an den rechten Pfosten! Unsere Mannschaft zeigt jetzt das spielerisch und taktisch reifere Spiel, verzögert im Mittelfeld geschickt und ist bei den Kontern brandgefährlich. Bei einem dieser Gegenangriffe in der 33. Minute ist Reinprecht auf und davon und wird im Strafraum von Franz Stubits umgerempelt, doch die Pfeife von Bundesliga-Schiedrichter Felix Freh bleibt stumm.

Ein unwiderstehliches Solo von Werner Strobl wenige Minuten später, das Rudi Springschitz im letzten Moment am Elfmeterpunkt stoppen kann, ist der Weckruf für die Südburgenländer. Und in der 37. Minute kommen die Ollersdorf zu einem schmeichelhaften und äußerst billigen Ausgleichstor: Othmar Strobl flankt von rechts zur Mitte in den Siegendorfer Strafraum, weit und breit ist kein Ollersdorfer Spieler zu sehen, Außendecker Karl Szoldatits will in den Corner klären, trifft den Ball so unglücklich, dass dieser flach ins eigene Tor saust - Torhüter Kurt Klikovits stand auf dem falschen Fuß und hatte keine Abwehrchance. 1:1 zur Pause, das Spiel ist auf den Kopf gestellt!

Nach Seitenwechsel wird das Ollersdorfer Mittelfeld mit Othmar Strobl, Wolfgang Bischof und Franz Strobl immer stärker, und die Hausherren haben nun eindeutig mehr vom Spiel. Werner Strobl und nun auch Jimmy Pfleger kommen etwas besser zur Geltung. Die Ollersdorfer reklamieren bei Schiri ebenfalls vergeblich Elfmeter, als Pfleger seinem Bewacher Springschitz enteilt und von diesem im 16er niedergerissen wird. Die Siegendorfer sind bei ihren über Didi Gollubits und Reinprecht vorgetragen Kontern stets gefährlich und haben in der 68. Minute die große Chance auf die neuerliche Führung. Reinprecht wird von Bieber klar gefoult - Elfmeter für den ASV: Der sonst so verlässliche Strafstoßschütze Franz Klikovits knallt den Penalty an den Pfosten!

In der Schlussviertelstunde sind die Ollersdorfer klar am Drücker, haben aber bei Kontern Riesenglück, als Gollubits zweimal knapp vergibt. So geht es mit 1:1 in die Verlängerung. Beide Seiten mobilisieren ihre letzten Kräfte, es folgt ein Kampf auf Biegen und Brechen. Nach ausgeglichener erster Halbzeit zeigen sich in den letzten 15 Minuten der Nachspielzeit die Ollersdorfer doch konditionell etwas stärker. Ein gefinkelter Freistoß von Jimmy Pfleger aus 25 m über die Mauer klatscht an den rechten Pfosten (108.). Der eingewechselte Franz Kindler, der älteste Ollersdorfer Akteur, deutet mit zwei gut angetragenen Weitschüssen bereits seine Gefährlichkeit an. In der 118. Minute bringt er den Ollersdorfer Sportplatz zum Beben: Mit einem knallharten Schuss von der Strafraumgrenze flach ins linke Eck lässt er ASV-Torhüter Klikovits keine Chance und schießt Ollersdorf in die Landesliga!

Highlights
MinuteSpielszene
    7.Bauer setzt auf links den durchstartenden Reinprecht ein, der lässt Libero Bieber stehen, und Köck verwandelt den Stanglpass aus 8 m flach ins rechte Eck - 1:0 für Siegendorf!
    9.Flanke von Reinprecht, Olllersdorf-Torhüter Heschl verfehlt den Ball, und Köck donnert das Leder an den rechten Pfosten!
  33.Hugo Reinprecht geht unwiderstehlich durch, wird bei diesem Konter in vollem Tempo von Franz Stubits im Strafraum kurz angerempelte und geht zu Boden! SR Freh lässt weiterspielen...
  35.Werner Strobl startet ein unglaubliches Solo, geht an 3 Siegendorfern vorbei bis in den Strafraum hinein, ehe Springschitz am 11er-Punkt mit letztem Einsatz noch klären kann.
  37.Flanke von Othmar Strobl von rechts in den "menschenleeren" Strafraum, Szoldatits will zum Eckball klären, übernimmt "volley" und trifft ins eigene Tor, unhaltbar für seinen Torhüter Klikovits - 1:1 für Ollersdorf!
  58.Jimmy Pfleger geht durch, Springschitz zieht im Strafraum die Notbremse - wieder ein klarer Elfer, diesmal auf der Ollersdorfer Seite, doch Schiedsrichter Freh deutet auf Abstoß.
  62.Gollubits geht durchs Mittelfeld bis vor den Ollersdorfer Strafraum, bedient Reinprecht, doch dessen Schuss mit links geht hauchdünn übers Tor von Heschl.
  68.Wieder ist Reinprecht im Ollersdorfer 16er am Leder, Bieber kann ihn nur mehr mit einem Foul stoppen - Freh diktiert jetzt Strafstoß für Siegendorf: Franz Klikovits knallt den Penalty an den linken Pfosten!
  79.Über Strommer und Bauer kommt der Ball zu Didi Gollubits, aber dessen Schuss kann SV-Goalie Heschl zur Ecke abwehren.
  82.Die letzte wirklich gute Torchance für Siegendorf in diesem Spiel hat bei einem schnellen Konter erneut Gollubits, doch sein Schuss aus 14 m geht links vorbei.
108.Foul von Michalek an Othmar Strobl 25 m vor dem Siegendorfer Gehäuse, Jimmy Pfleger zirkelt den Freistoß über die Mauer an den rechten Pfosten!
110.Kindler fackelt nicht lange und zieht aus 20 m, Klikovits wehrt ab.
115.Erneut kommt Kindler 20 m vor dem Siegendorfer Tor ans Leder, sein Schuss streicht neben die rechte Stange.
118.Die Entscheidung: Nach einem Zuspiel von Franz Strobl kommt der schussgewaltige Kindler 17 m vor dem ASV-Tor an den Ball, schaut kurz auf und versenkt die Kugel scharf genau ins linke Eck, unhaltbar für den sich streckenden Klikovits - 2:1 für Siegendorf!

Landesliga-Qualifikation, Rückspiel, Samstag, 21.06.1980, 17.30 Uhr:
SV Ollersdorf - ASV Siegendorf  2:1 (1:1, 0:1) n.V.
Ollersdorf: Heschl; W. Bieber, F. Bieber, Schöller, F. Stubits; O. Strobl, W. Bidschof, F. Strobl; R. Strobl (17./Herincs, 99./Kindler).
Siegendorf: K. Klikovits; K. Szoldatits, Mihalek, Springschitz; F. Klikovits; Bauer, Strommer, Horvath; Gollubits, Köck, Reinprecht.
Tore: 0:1 Manfred Köck (7.), 1:1 Karl Szoldatits (37./Eigentor), 2:1 Franz Kindler (118.).
Ort: Ollersdorf. Wetter: 16° C (wolkig). Zuschauer: 1.200. Schiedsrichter: Freh.

 Stimmen zum Spiel: 
Ollersdorf-Sektionsleiter Othmar Strobl: Siegendorf war wohl in der ersten Hälfte besser, doch unser Einsatzwille und enormer Kampfgeist nach der Pause entschied die Partie für uns.
ASV-Sektionsleiter Stefan Stommer sen.: Ich gratuliere den Ollersdorfern zu dem glücklichen, aber letzten Endes doch verdienten Sieg. Bei uns war die ganze Arbeit eines Meisterschaftsjahres umsonst. Ich weiß noch nicht, wie es in Zukunft weitergehen soll.
bvz: Leid konnten einem die Siegendorfer tun. Eigentor und ein verschossener Elfer, ein rabenschwarzer Tag in einem so wichtigen Spiel. Aus der Öffentlichkeit werden auch immer mehr giftige Pfeile in Richtung Verband geschossen. Austragungsmodus mit Aufstiegsspielen in der zweithöchsten burgenländischen Spielklasse müßte eigentlich doch noch einmal gründlich überdacht werden.
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 Outro: 

Aus Anlass seines 50jährigen Bestandes feierte der ASV Siegendorf nach Saisonabschluss gleich zweimal: Am Pfingstmontag gastierte der SC Eisenstadt (2. Division) beim ehemaligen Ri­valen und siegte am Ende klar mit 4:1. Schließlich gastierte am 12.7.1980 der regierende österreichische Mei­ster Austria Wien mit allen Assen in Sie­gendorf und siegte vor 1.200 Besuchern klar mit 7:1, Gerhard Benczak erzielte das Ehren­tor. Ein Siegendorfer „Denkmal”, der oftma­lige burgenländi­sche Auswahlkeeper Matthias „Moni” Dragotinits, erhielt von BFV-Präsident Hans Tschank das Goldene BFV-Ehrenzeichen überreicht.


Fortsetzung folgt:
1992: "Wer nicht hüpft, ist..." (Augenzwinker - Insider wissen Bescheid): Sieg beim Gipfeltreffen in Wulkaprodersdorf als Grundstein für Meistertitel in der 1. Klasse Nord.


© mp, 17.05.2020

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