Sportlockdown und die Sache der Inzidenz

Sportlockdown und die Sache der Inzidenz

Perspektivlosigkeit geht weiter!

Seit einem Jahr bestimmt der Corona Virus bzw. die daraus resultierende Pandemie massiv unser Leben. Nahezu kein Bereich, der davon nicht wesentlich beeinträchtigt war und ist. Die Bekämpfung dieser Pandemie bestimmt seither nicht nur die mediale Berichterstattung, sondern auch das Wirken unserer Bundesregierung. Deren Maßnahmen schienen anfangs wirksam zu sein, vor allem weil die Bevölkerung gewillt war, diese mit zu tragen und den Kampf gegen diesen Virus aufgenommen hat. Jeder für sich und gemeinsam gegen Corona – so das unausgesprochene Motte in den ersten Lockdownmonaten. Dann kam der Sommer und mit ihm Öffnungen, Reisefreiheit und neu gewonnene Entfaltungsmöglichkeiten. Mit den Reiseheimkehrern kam aber die nächste Infektionswelle und Lockdown Nr. 2 – härter, länger und für die Bevölkerung noch einschneidender, weil plötzlich auch grundlegende Bewegungseinschränkungen dazu kamen. Die Infektionszahlen stiegen weiter und brachten uns Lockdown Nr. 3 – der uns noch immer einschränkt. Nach wie vor kennen manche die Infektionszahlen besser, als ihren Kontostand und bestimmen Begriffe wie R-Wert, PCR, FFP2, Mutationen oder Inzidenz die Berichterstattung. Es liegt mir wirklich fern, diese heimtückische Erkrankung zu bagatellisieren oder gar zu leugnen, aber trotzdem habe ich den selben Eindruck, wie wohl auch der Großteil der Bevölkerung : Mich „zipft“ die ganze Sache schon ganz schön an!

Ausgelöst durch ein chaotisches, unüberschaubares und kaum mehr nachvollziehbares Krisenmanagement unserer Bundesregierung fragt man sich fast schon täglich: Was bringt das Ganze überhaupt und wann endet es endlich? Ich bin nicht der Einzige, der so denkt, und das führt letztendlich logischer Weise dazu, dass die Bevölkerung nur mehr sehr eingeschränkt dazu bereit ist, die Maßnahmen mit zu tragen oder umzusetzen. Ohne Perspektiven und Nachvollziehbarkeit fehlt einfach bald die Motivation. Und bei aller Rücksicht auf die Erkrankung – letztendlich sind immer noch über 99 % der Bevölkerung davon nicht betroffen, und auch wenn man 100 Millionen Tests macht, wird der Prozentsatz der tatsächlich Erkrankten bzw. positiv Getesteten nicht größer, sondern stagniert in Promillebereichen. Es zeigt sich, dass schon relativ geringe Vorsichtsmaßnahmen ausreichen, um sich zumindest nicht anzustecken. Vollständig besiegen wird man diesen Virus einzig und allein nur mit immunisierenden Impfungen (siehe Israel oder England), selbst wenn wir alle rund um die Uhr einen Vollvisierhelm tragen – aber das ist in Österreich leider ein anderes Thema.

Wie kann man also die Bevölkerung dazu bringen, wieder verstärkt zumindest die grundlegendsten Schutzmaßnahmen einzuhalten? Na ganz einfach, indem man ihr mehr Freiheiten gibt und es ihr wieder vermehrt ermöglicht, weitere Schritte in Richtung Normalität zu machen. Nicht nur in Vorarlberg, sondern österreichweit. Denn genau dann kann man auch an ihre Selbstdisziplin und Eigenverantwortung appellieren. Wenn es jeder selbst beeinflussen kann, ob Freiheiten beibehalten oder eingeschränkt werden, wird er auch eher alles dafür unternehmen. Ob diese skurrilen Inzidenzwerte als Basis dafür geeignet sind, darüber lässt sich streiten. Ein Infektionsgeschehen auf Basis von 100.000 Einwohnern hochzurechnen, mag vielleicht in Deutschland aussagekräftig sein, in Österreich schaut die ganze Sache aber schon ganz anders aus. „Die Vergleichbarkeit von Regionen ist damit gegeben“ – so das (allwissende) Robert Koch Institut. Aber wie gesagt, in Deutschland vielleicht zutreffend, aber in Österreich gibt es – meines Wissens nach – gerade einmal 6 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Ihn Österreich werden diese Zahlen zwar auch für Bezirke und Städte angegeben, was aber wenig ändert. Die Ermittlungsweise ist die Gleiche: Die gemeldeten Neuinfektionen innerhalb einer Woche werden addiert und durch die Summe der Einwohner geteilt. Danach wird dieser Wert mit 100.000 multipliziert und – voila – fertig ist sie, die berühmte Inzidenz. Wir wissen dann dass der Bezirk Jennersdorf einen Wert von über 300 hat, während München, Wien, Stuttgart, Graz oder Berlin bessere Werte haben. Völlig egal, dass der Bezirk Jennersdorf kaum 13.000 Einwohner hat und wir in absoluten Zahlen von kaum 100 Personen reden. Die Stadt Rust (als Freistadt gesondert angeführt) hat derzeit eine Inzidenz von 0, weil kein Infizierter gemeldet ist. Nicht auszudenken, wenn sich dort 4 oder 5 Personen anstecken sollten. Dann ist wahrscheinlich Feuer am Dach und nach Bad Hofgastein und Mayerhofen das nächste Krisengebiet geboren.

Ich will hier bei Gott keine mathematischen Berechnungsmodelle ins Lächerliche ziehen, aber eine Vergleichbarkeit – so wie gefordert – hätte man leicht auch dann erreicht, wenn man die positiven Fälle einfach durch die Einwohneranzahl dividiert hätte. Wenn interessiert wirklich, wieviel Jennersdorfer infiziert wären, wenn die nicht 13.000, sondern 100.000 Einwohner hätten?

Im Burgenland haben sich seit Ausbruch der Krankheit 12.112 infiziert – 11.340 sind wieder genesen und aktuell 772 erkrankt – von fast 290.000 Einwohnern – das sind "über den Daumen" 0,2 % der Gesamtbevölkerung! Und genau diesen Prozentsatz spiegeln auch die tausenden Testungen wieder, die täglich gemacht werden. Ich weiß natürlich nicht, wie hoch dieser Prozentsatz ohne Einschränkungen und Lockdowns wäre, was ich aber weiß ist, dass dieser Prozentsatz TROTZ Einschränkungen oder Lockdowns seit Wochen gleich geblieben ist. Impfungen werden diese Zahl weiter nach unten drücken, aber irgendwann einmal werden wir wohl lernen müssen, mit dem Virus umzugehen. Wenn man also weiß, dass man mit Impfungen gegen den Virus nachhaltig ankämpfen kann, warum hüllt sich die Bundesregierung hier weiter in Zurückhaltung? Beim vorherrschenden Impftempo werden wohl 2025 immer noch nicht alle Impfwilligen auch die Injektion erhalten haben. Statt hier anständig "aufs Gas" zu steigen und, wenn notwendig, eigene Beschaffungswege – auch abseits aller EU-Anschaffungen – zu gehen, ruiniert man weiter die Wirtschaft, produziert weiter die größte Arbeitslosigkeit der Zweiten Republik, beschneidet Grundrechte der Bevölkerung und schafft nun sogar mit Vorarlberg eine Enklave. Und das alles auf Basis einer fiktiven mathematischen Formel.

Schluss mit dem Einsperren und Bevormunden und hin zur Eigenverantwortung – sprich zur Normalität! Die Menschen sind müde und haben genug von diesen Ankündigungspressekonferenzen unseres Pandemiequartetts und den ständigen Angstmachereien. Jeder sehnt sich Zurück zur Normalität – nicht in zwei Wochen, nicht zu Ostern und schon gar nicht irgendwann, sondern sofort!

Und ich bin überzeugt davon, dass ein ganz wesentlicher Schritt dazu vor allem die Öffnungen von Sport und Gastronomie wären und sind. Gebt den Menschen endlich wieder ein Stückchen Leben zurück, gebt der Gastronomie und den Sportvereinen endlich Perspektiven und zumindest die Möglichkeit dazu zu zeigen, dass man dort mit dieser Pandemie umgehen kann. Man hat es im Vorjahr bewiesen. In tausenden von Amateurfußballspielen hat sich kein einziger Infektionsherd ergeben, ebenso wenig wie in offenen Lokalen. Die Menschen wissen genau, wie man sich sinnvoll schützt und werden es auch gerne umsetzen. Da bin ich mir 100%ig sicher – nicht nur auf Schipisten, sondern auch am Sportplatz und im Wirtshaus...

In diesem Sinne, auf ein baldiges Wiedersehen im SVETA-Group Sportpark !

@Tucker


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