Von Sein und Schein
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Von Sein und Schein

oder das Auge des Betrachters

In der letzten BVZ-Ausgabe wurde Deutschkreutz-Trainer Heger zum Interview gebeten und zur derzeitigen Situation in Deutschkreutz befragt. Scheinbar wollte er „die Gelegenheit beim Schopf“ packen und hat das Interview gleich zu einem „Siegendorf-bashing“ ausgenutzt. „Den bösen bösen Siegendorfern“ zumindest medial eins auszuwischen, das muss schon noch drin sein. Was sind wir in seinen Augen doch nicht Alles: überheblich, unfair, und zudem pflegen wir auch einen „schlechten Stil“ – was immer das für ihn heisst.

Nun, lieber Trainer, diese „Komplimente“ können wir eins zu eins zurückgeben, wobei wir das Thema „Überheblichkeit“ dort, wo sie angebracht ist, ja durchaus nachvollziehen können, aber stattdessen wohl eher den Begriff Selbstbewusstsein verwenden würden. Und eine Mannschaft, die in drei Jahren in der höchsten Spielklasse des Landes zwei Vizemeistertitel und einen „gestohlenen“ Meistertitel, einen Cupsieg und Mitropacupsieg aufzuweisen hat und in all diesen Jahren insgesamt nur in einer Handvoll Spiele als Verlierer vom Platz gehen musste, hat wohl allen Grund dazu, stolz und selbstbewusst zu sein und auch so aufzutreten. Anders definieren wir die Begriffe Fairness und Stil….

Als der ASV Siegendorf im Vorjahr nach dem kräfteraubenden Cupspiel gegen den LASK (CUP-FINALIST!!) das infolge der Liveübertragung vom ORF als Samstag-Abendspiel angesetzt war, den FC Deutschkreutz um Verlegung des Meisterschaftsspiels von Dienstag  ersucht hat, kam aus dem Mittelburgenland ein dezidiertes „Nein“. So musste unsere Mannschaft kaum 48 Stunden nach dem Cupfight in Wiener Neustadt müde und ersatzgeschwächt das Spitzenspiel gegen Deutschkreutz bestreiten. Nun, der Ausgang ist bekannt, die Gäste nützten die Gunst der Stunde und gewannen knapp mit 2:1. Wie man sich wohl gegen eine ausgeruhtere Siegendorfer Mannschaft geschlagen hätte? Irgendwo war uns aber klar, dass natürlich auch in Deutschkreutz die propagierte Fairness spätestens dann endet, wenn es um den eigenen Vorteil geht. Wir haben uns nicht großartig darüber aufgeregt, sondern es so hingenommen (und haben auch nichts anderes erwartet). Und dass wir es jetzt erwähnen, liegt auch nur an den Zeitungsergüssen aus dem Mittelburgenland. Fairness liegt also auch im Auge des Betrachters und zum Vorwurf, wir hätten ihnen „das Licht beim Jubeln abgedreht“ nur der Hinweis, dass unsere Flutlichtanlage in voller Leistungsstärke mit fast 400 Lux zu den besten in der Liga gehört und (im Gegensatz zu anderen Anlagen), selbst mit nur einem beleuchteten Mast (und der bleibt aus Sicherheitsgründen immer im Betrieb) genug Licht erzeugt. Zudem sind auch die Beleuchtungsverhältnisse auf unserer neuen Tribüne so stark und gut, dass selbst bei einem Abendspiel eine zusätzliche Festbeleuchtung per Flutlicht gar nicht erforderlich ist. Auf der ganzen Welt werden die stromfressenden Flutlichter nach Spielende ausgeschaltet oder deren Stromstärke reduziert. Und den Weg in die Kabinen haben wohl auch alle Gästespieler problemlos gefunden .. 😊)

Bleibt noch der Vorwurf des „Stils“, der sich wohl in erster Linie auf Aussagen unseres Präsidenten bezieht.  Was ist eigentlich falsch daran, wenn man von Beginn an ein klares Ziel vorgibt und von der Stärke der eigenen Mannschaft vollkommen überzeugt ist?  Was ist falsch daran, wenn man das auch öffentlich so kommuniziert? Es ist auf jeden Fall ehrlicher, als der unrühmliche Eiertanz, den andere Vereine aufführen: na ja – vielleicht – eventuell - möglicherweise wollen wir doch Meister werden – das gibt's bei uns nicht, sondern eine klare Zielvorgabe! Wir wollen eben nicht Dritter, sondern Erster werden und haben mit Sicherheit auch die Mannschaft dazu.

Oder wie war das doch im letzten Jahr, als dem FC Deutschkreutz – plötzlich und wie vom Heiligen Geist erleuchtet – zum letztmöglichen Termin einfiel, dass man eventuell DOCH in die Regionalliga aufsteigen will und (ev.  als Handlanger eines gewissen Verbandes) dieses ominöse Ansuchen – übrigens Wochen nach der offiziellen Nennfrist für die Regionalliga – beim Verband deponierte? Noch kurioser als der Zeitpunkt war wohl die Begründung. Man schlug nämlich allen Ernstes vor, dass die Meisterschaft, die in der 17. Runde abgebrochen wurde nur bis zur 15. Runde gewertet wird und man die letzten beiden Spiele einfach annullieren sollte – und schwupps – der FC Deutschkreutz wäre Meister. Warum nach 15 Runden? Na ganz einfach, weil es im Schispringen ja auch so ist, dass ein Bewerb gewertet wird, wenn die Hälfte absolviert ist. Wir wissen inzwischen, wie die ganze Sache wirklich abgelaufen ist und scheinbar war die Schispringer-Theorie selbst dem BFV „zu heavy“. Den Österreichischen Schiverband wollte man im Falle eines befürchteten Siegendorfer Einspruchs wohl auch nicht damit befassen. Was bleibt, sind ein fahler Beigeschmack und ein neuer Spitzname für einen Gegner.

Lassen wir aber jetzt jeglichen Zynismus bei Seite und respektieren wir den FCD als wirklich starken Gegner und gut geführten Verein. Aber unter „Stil“ – lieber Hr. Trainer – verstehen wir auch was anderes – zumindest von gutem Stil. Es heisst also vor der eigenen Tür zu kehren und nicht bei Anderen jene Maßstäbe anzulegen, die man selbst bei sich nicht fordert.

Und dass die BVZ auf diesen Zug aufgesprungen ist, zudem scheinbar besonders lustig sein und die ganze Geschichte auch noch mit einem Cartoon „aufpeppen“ wollte, ist eine andere Sache und vielleicht auch darauf zurück zu führen, dass der Trainer der Mannschaft und Verfasser des Artikels zufälliger Weise sogar den gleichen Familiennamen tragen. Ein Schelm, der hier was Falsches denkt. Wir haben die Sache jedenfalls mit Humor aufgenommen. Es soll sich jeder seinen eigenen Reim darauf machen und die Sache bewerten wie immer er will. Aber wenn wir schon Fairness reden, wäre es angebracht, nun auch unseren Präsidenten zum Interview zu bitten.

Wir würden lieber trainieren und Fußball spielen und uns nicht mit derartigen Blödsinnigkeiten befassen. Denn im Gegensatz zu anderen, bevorzugen wir sehr wohl sportliche Entscheidungen. Einfach wieder abbrechen ist der einfachste Weg, aber mit Sicherheit die schlechteste Lösung !

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