Wille, Mut und a bissal Glück
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Startelf gegen Donaufeld
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Tabelle RLO Stand 15.05.2023
Leobendorf_29

Wille, Mut und a bissal Glück

ASV schafft in der Nachspielzeit das "Wunder von Floridsdorf"

In der 80. Minute noch Stockstarre bei den mitgereisten Fans im Donaufeldstadion - Fischer hatte soeben zur Führung der Hausherren getroffen. "Aus, Schluss, Abstieg besiegelt" - so die ersten Reaktionen. Doch der ASV 2023 hat nicht nur das "Siegergen", sondern auch Eigenschaften, die der Mannschaft noch im Herbst fehlten - nämlich unbändigen Kampfgeist, Willen und ein riesengroßes Kämpferherz. Und nur so war das "Wunder von Floridsdorf" möglich. Gerade wurden die vier Nachspielminuten angezeigt, da stand Simon Buliga goldrichtig und traf zum Ausgleich. Und wer gedacht hatte, dass jetzt auf "verwalten" umgeschaltet wird, der irrte gewaltig. "Da geht noch was", motivierten sich die Spieler selbst. Der ASV warf alles nach vorne und wurde in der dritten Minute der Nachspielzeit belohnt, als der eingewechselte Stursa für ein "Golden Goal" im wahrsten Sinne des Wortes sorgte. Während in Draßburg wahrscheinlich TV-Geräte daran glauben mussten, feierte unsere Mannschaft am Feld mit den mitgereisten Fans den schier unglaublichen 2:1-Auswärtssieg. Wir haben jetzt selbst den Ligaerhalt in der Hand - es ist zwar noch ein weiter Weg, denn wahrscheinlich werden sogar zwei Siege notwendig sein, aber wer zweifelt jetzt noch daran, dass unsere Mannschaft auch diese "big points" noch holen wird...

Siegendorf mit dem letzten Aufgebot
Dabei waren die Vorzeichen und Voraussetzungen vor dem Spiel für das Trainerteam alles andere als einfach. Secco gesperrt, Wydra erkrankt, Martinov, Nesovic und Tompte verletzt - es war also wieder einmal Improvisieren angesagt für Coach Kurt Jusits. Und der löste die personellen Probleme mit Startrückkehrer Obrocnic als Abräumer vor der Abwehr und mit Lukas Dostal auf der rechten Mittelfeldseite, die beide ihre Sache gut gemacht und ihre Einsätze durchaus gerechtfertigt haben. Stoßstürmer Buliga und dahinter Bacher und Frithum sollten für die offensiven Akzente sorgen.  Die ersten 45 Minuten waren geprägt von viel Kampf und Einsatz auf beiden Seiten. Spielerische Glanzlichter blieben hüben wie drüben etwas auf der Strecke. Die Hausherren suchten ihr Heil immer wieder mit langen Bällen auf Fischer oder Sutterlütty, die aber bei der starken Siegendorfer Hintermannschaft in sehr guten Händen waren. Unsere Mannschaft überzeugte mit viel Laufarbeit und Einsatz und trat so auf, wie man sich im Abstiegskampf eben präsentieren muss. Einzig der letzte Pass fand zu selten einen Abnehmer, auch weil das Spiel in die Tiefe nicht so wie gewünscht funktionierte. Die offensiven Highlights auf Siegendorfer Seite ergaben sich meist nur aus Abschlüssen aus der zweiten Reihe, die aber ihr Ziel verfehlten. Da auch die Heimischen in ihren Angriffsbemühungen meist erfolglos blieben, blieb es im ersten Durchgang beim torlosen Remis.

Oscar Castellano rutschte in "das letzte Aufgebot" und machte seine Sache gut.Oscar Castellano rutschte in "das letzte Aufgebot" und machte seine Sache gut.

Nach der Pause nimmt das Spiel immer mehr Fahrt auf
Die zweiten 45 Minuten sollten dann wesentlich aufregender und gegen Spielende sogar dramatisch werden. Beide Teams verstärkten ihre Angriffsbemühungen und kamen immer wieder in gute Einschusspositionen. Bereits nach 34 gespielten Sekunden überlistet Fischer die Siegendorfer Abseitsfalle und zieht aus halbrechts scharf ab. Erstmals muss Keeper Gessl per toller Parade in Aktion treten und wehrt zum Eckball ab.
Oliver Bacher wird immer mehr zur Schaltstation und kann mit gefährlichen Weitschüssen zudem für einige Torgefahr sorgen. In der 52. Minute dann ein perfekter Siegendorfer Konter. Nach einem Eckball für die Hausherren geht's ganz schnell, und der Ball landet bei Bacher, der aus 18 Metern abzieht, aber an Keeper Giuliani scheitert. Das Spiel nimmt jetzt merklich an Fahrt auf. Nach 60 Minuten dann kurz Aufregung. Bacher bringt einen Foulfreistoß zur Mitte, den Keeper Giuliani aber nicht fangen kann, und Schmiedl befördert den freien Ball ins Tor. Doch der Unparteiische sah beim vorangegangenen Kopfball ein Foulspiel von Pester am Keeper und liegt damit wohl richtig. Danach brachten beide Trainer erstmals frische Kräfte ins Spiel. Bei unserer Mannschaft kam Paulo Jani für Lukas Dostal. Auch nach 70 Spielminuten bleiben die Spielanteile in etwa gleich verteilt und blieben gefährliche Torraumszenen eher die Ausnahme. In der 75. Minute dann erstmals wirklich Glück für unsere Mannschaft, als der aufgerückte Donaufelder Innenverteidiger Ekinci nach einem kurz abgespielten Eckball aus kurzer Distanz die Stange trifft. Zwar eher ein Zufallsprodukt, aber trotzdem hieß es für unsere Mannschaft, auch weiterhin sehr aufmerksam zu bleiben.

Niklas Alozie (rechts) sah die einzige gelbe Karte des Spiels und ist gegen Leobendorf gesperrt.Niklas Alozie (rechts) sah die einzige gelbe Karte des Spiels und ist gegen Leobendorf gesperrt.

Turbulentes Finish mit einem Lucky Punch für den ASV
Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit verliert der ASV im Mittelfeld den Ball, und die Hausherren schalten perfekt und schnell um. Über Babic kommt der Ball zu Fischer, der im Strafraum platziert abzieht. Da kann sich Gessl strecken wie er will, der Ball landet im langen Eck zur Donaufelder Führung. Trainer Jusits reagiert sofort und bringt für den defensiven Mittelfeldspieler Obrocnic mit Stursa einen weiteren Angreifer ins Spiel. Und nur eine Minute später fast die ideale Antwort des ASV. Alozie bricht über links durch und flankt perfekt. Bacher steigt am höchsten und verfehlt das Tor nur um Zentimeter. Aufregung dann in der 86. Minute: Nach einer Kopfballvorlage trifft Donaufeld-Verteidiger Mercan wenig Ball und sehr viel Buliga - und das im Strafraum. Sowohl für Krone-Reporter Cornelius, der das Livespiel kommentierte, wie auch für alle anwesenden Zuschauer war dieser hörbare Kontakt eindeutig mit Elfmeter zu ahnden. Einzig der Unparteiische sah die Sache anders und entschied auf Weiterspielen - eine falsche Entscheidung, wie das Spielvideo eindeutig dokumentierte. Aber wollen wir mal nicht so sein und "erlauben" dem ansonsten sehr guten Schiedsrichter Holzinger zumindest diesen Fehlpfiff, der in unserer Situation aber durchaus fatale Auswirkungen hätte haben können...
Aber wie gesagt: Hätte können... Denn unsere Mannschaft beschäftigte sich erst gar nicht lange mit Reklamieren, sondern tat alles, um dem Spiel noch eine andere Wendung zu geben. In der 90. Spielminute, gerade als der Schiedsrichter die 4 Nachspielminuten anzeigt, folgt ein weiter Freistoß von Schmiedl bis in den Strafraum der Heimischen. Dort erlangt Pester, den nun nichts mehr hinten hält, den Kopfball und verlängert zu Buliga, der sich im Fallen gegen Petkovic durchsetzt und den verdienten Ausgleich erzielt.
Danach keine Spur von "hinten dicht machen" oder "Resultat verwalten". Im Gegenteil, unsere Mannschaft wollte jetzt sogar den Dreier und beeilte sich zur Mittelauflage. Der Lohn für den Einsatz und Willen folgt dann in der 93. Minute: Bacher erkämpft den Ball tief in der eigenen Hälfte und spielt einen Traumpass auf Rechtsaußen in den Lauf von Stursa, der sich mit einer Körperdrehung gegen Widni durchsetzt und den Ball ins kurze Eck befördert - 2:1 für Siegendorf... Unglaublich, Spiel gedreht, und danach war der Jubel natürlich grenzenlos.

Das war die Entscheidung in Minute 93: Ondrej Stursa ist auf und davon und vollendet zum sensationellen 2:1-Auswärtssieg.Das war die Entscheidung in Minute 93: Ondrej Stursa ist auf und davon und vollendet zum sensationellen 2:1-Auswärtssieg.

Abstiegskracher gegen Leobendorf am Freitag
Ich ziehe meinen imaginären Hut vor unserer Mannschaft, die dezimiert wieder eine großartige kämpferische und läuferische Leistung abgeliefert hat und letztendlich diesmal auch jenes Glück hatte, dass wir bei so vielen anderen Spielen vermissen mussten. Wie sagte doch Trainer Kurt Jusits vor Kurzem: "Wir leben noch" - und wie, lieber Kurt!
Jetzt gibt's am kommenden Freitag, den 19.05.2023, ab 19:00 Uhr einen richtigen Abstiegskracher gegen Leobendorf, und wenn da unser SVETA Group Sportpark nicht aus allen Nähten platzt, dann weiß ich auch nicht mehr...

Am Freitag geht es für Paulo Jani & Co gegen Leobendorf um "Alles oder Nichts"!Am Freitag geht es für Paulo Jani & Co gegen Leobendorf um "Alles oder Nichts"!

© Alle Bilder: ah-fotografie, Anja Haller, 1210 Wien

3. Liga (Logo klein)

Spieldaten:
REGIONALLIGA OST, 28. Runde; Samstag, 13.05.2023, 16.00 Uhr:
SR DONAUFELD - ASV SIEGENDORF  1:2 (0:0)
Donaufeld: Giuliani, Ekinci, Widni, Petkovic, Sutterlüty (61./Dogan); Babic, Schöfl (61./Mercan), Schneider, Bouguerzi (90+1./Oda); Orgolitsch, Fischer (87./Ochrana).
Siegendorf: Gessl; Zeco, Pester, Schmiedl, Alozie, Frithum, Obrocnik (82./Stursa), Castellano, Dostal (65./Jani); Bacher, Buliga.
Gelbe Karten: Niklas Immanuel Alozie (52./Foul).
Tore: Tobias Fischer (80.), 1:1 Simon Buliga (90.), 1:2 Ondrej Stursa (90+3).
Ort: Sportplatz SR Donaufeld.
Zuschauer: 220.
Wetter: 12,6° C (bewölkt).
Schiedsrichter:  Daniel Holzinger.
Assistenten: Maximilian Fischer, Ak Gürsek.

Statistik:
Tore: 1:2
Gelbe Karten: 0:1
Schüsse aufs Tor: 4:3
Schüsse neben das Tor: 5:4
Eckbälle: 8:4
Ballbesitz: 52 : 48 %
Datensätze:  aiscore.com

© red, ASV Siegendorf, 14.05.2023, 21.30 Uhr

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