4:3 - Südkrimi mit Happy End!
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4:3 - Südkrimi mit Happy End!

ASV holt Dreier aus Oberwart

Nach nervenaufreibenden 90 Minuten und einem kuriosen und torreichen Spiel holt der ASV Siegendorf mit einem 4:3 im Schlagerspiel beim Titelmitfavoriten SV Oberwart den ersten Saisonsieg. Die Kühbauer-Elf war bei ihrem dritten Pflichtspiel in 6 Tagen nach der Ligauftaktniederlage gegen Deutschkreutz (1:2) am letzten Dienstag bereits etwas unter Druck. Und es war wahrlich nichts für schwache Nerven, was da in Oberwart ablief.

Unsere Mannschaft begann das Spiel im gewohnten 4-2-3-1 mit Simon Buliga auf der linken Seite. Und diese Umstellung führte auch dazu, dass der ASV in der ersten Hälfte dominierte und vor allem über diese starke linke Seite immer wieder gefährlich vor das Oberwarter Tor kam. In der 12. Minute wird die Anfangsüberlegenheit auch schon belohnt: Buliga erkämpft sich den Ball, lässt zwei Gegner gekonnt stehen und schießt aufs Tor. Den Schuss kann Keeper Csencsits nur kurz abwehren, und Philipp Prosenik steht dort, wo ein Goalgetter hingehört, und staubt zum 0:1 ab. Nur 3 Minuten später zirkelt Tomislav Ivanovic einen Eckball über den SVO-Keeper, der Ball landet an der Innenstange und springt von dort zurück ins Feld - Riesenglück für die Oberwarter, die auch in der Folge fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt waren.
In der 20. Minute brennt es wieder lichterloh im Oberwarter Strafraum, als Wölfer ideal in den Lauf von Prosenik spielt und dessen scharfen Schuss der Tormann nur mit viel Glück zum Corner klären kann. In der Folge hat unsere Mannschaft Spiel und Gegner im Griff, kontrolliert das Geschehen und lässt wenig bis gar nichts zu. In der 35. Minute versucht es dann Dober mit einem Gewaltfreistoß aus 30 Metern, der dem Oberwarter Tormann einige Probleme bereitet. Die Hausherren verzeichnen erst in der 41. Minute ihren ersten Torschuss durch Thomas Herrklotz, der aber für ASV-Torhüter Renger keine Probleme darstellt.
In der 44. Minute hat unsere Mannschaft die nächste gute Möglichkeit: Dober schaltet sich in das Offensivspiel ein, bedient Buliga, der die Oberwarter Hintermannschaft reihenweise stehen lässt und erneut an Tormann Csencsits scheitert. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wird dann der starke Auftritt von Simon Buliga jäh gestoppt. Dafür verantwortlich ist Oberwarts Philip Penzinger, der nach einer brutalen Attacke an Buliga völlig zurecht die Ampelkarte sieht (rein Rot wäre wohl auch eine Möglichkeit gewesen). 

Florian Frithum ersetzt zur Pause den verletzten Buliga, und auch am Spielgeschehen ändert sich vorerst wenig. Die zweite Hälfte ist noch keine drei Minuten alt, da meldet sich unser "Fußballgott" Frithum auch schon standesgemäß: Nach Zuspiel von Prosenik knallt er mit links den Ball an die Querlatte. Da hätte es für Csencsits nichts zu halten gegeben. In der 50. Minute machen dann die Hausherren erstmals auf sich aufmerksam, als Radics mit einem Freistoß Raphi Renger zu einer Parade zwingt. In der 52. Minute erzielt der ASV den längst überfälligen zweiten Treffer. Frithum setzt sich über links durch, und seinen scharfen Stangler bugsiert Kager beim Rettungsversuch ins eigene Tor - 0:2 und dazu eine numerische Überlegenheit! Die Siegendorfer Fußballwelt schien absolut in Ordnung, was soll denn da noch passieren, so der Tenor bei den mitgereisten Fans...
Nur zwei Minuten später wird diese Frage bereits teilweise beantwortet. Eckball von links, Siegendorf kann nicht klären, und Feiner trifft mit einem satten Flachschuss ins lange Eck zum 1:2 für Oberwart. Was jetzt folgte, kann man wohl am ehesten mit dem Begriff "Siegendorfer Chaosviertelstunde" erklären. Unsere Mannschaft zeigt sich nach dem Gegentreffer sichtlich verunsichert und verliert vor allem im Abwehrbereich fast völlig die Ordnung. Und so kam es, wie es kommen musste. Der Oberwarter Wirbelwind mit der Nr. 20, Paula Heimo Jani, düpiert unsere gesamte Abwehr und trifft nach einer Stunde sehenswert ins lange Eck zum 2:2-Ausgleich!
In der 67. Minute gibt es dann wieder ein Lebenszeichen des ASV. Zuspiel von Ivanovic und Prosenik schließt sofort ab, sein Schuss verfehlt aber um Zentimeter das lange Eck. In der 69. Minute stellt Oberwart das Spiel völlig auf den Kopf. Wieder ist es ein Eckball, der für Verwirrung in der Siegendorfer Hintermannschaft sorgt. Oberwarts Feiner kommt zum Kopfball,  dieser prallt an die Querlatte und er kommt noch einmal zum Abschluss und trifft: 3:2 für Oberwart nach 69 Spielminuten - Wahnsinn!
Trainer Kühbauer reagiert, bringt mit Dragan Markic und Lukas Secco neue Offensivpower ins Spiel. Vor allem aber kann sich unsere Mannschaft wieder stabilisieren und übernimmt wieder das Kommando. Es dauert auch nur bis zur 72. Minute, da zieht Frithum ab, der Keeper kann den scharfen Schuss nur kurz abwehren, und Prosenik steht wieder einmal goldrichtig und erzielt das 3:3. In einem kuriosen Spiel mit einem unglaublichen Spielverlauf gibt's dann in Minute 81 das "Happy End" für unseren ASV. Wieder ist Frithum der Passgeber, dessen präzise Flanke auf dem Kopf von Dragan Markic landet, und der eingewechselte Goalgetter köpftelt das Leder zum Jubel des Siegendorfer Anhangs zum 3:4 ins Tor!
Bis zum Schlusspfiff muss unsere Mannschaft aber noch zwei bange Momente überstehen. Bereits in der Nachspielzeit herrscht nach zwei Eckbällen für Oberwart wieder Alarmstufe 1 im Siegendorfer Strafraum. Doch diesmal ist das Glück etwas auf unserer Seite, und der Ball findet nicht den Weg ins Tor. So gibt's doch noch das gewünschte Erfolgserlebnis bei den starken Oberwartern und einen verdienten, wenn auch hart erkämpften Auswärtserfolg.

Aus Siegendorfer Sicht freuen wir uns über die 3 Punkte, gratulieren der Mannschaft zu 75 guten Minuten und hoffen, dass die nächsten Spiele "nervenschonender" ablaufen mögen...

 Spieldaten: 

Burgenlandlia, 3. Runde; Freitag, 04.09.2020, 19.30 Uhr:
SV Oberwart/Rotentrum - ASV Siegendorf  3:4 (0:1)
Oberwart: Csencsits; Sperl, Kager, Koch, Doleschal; Penzinger; Jani, Binder, Radics (82./Kandlhofer); Feiner, Herrklotz.
Siegendorf: Renger; B. Lehner, Dober, Tullis, Peinsipp; Buljubasic, Wölfer (62./N. Lehner), Harrer (70./Secco), Ivanovic (70./Markic); Buliga (46./Frithum), Prosenik.
Tore: 0:1 Philipp Prosenik (12.), 0:2 Bernd Kager (52./Eigentor), 1:2 Christopher Feiner (53.), 2:2 Paulo Jani (60.), 3:2 Christopher Feiner (69./Kopfballtor), 3:3 Philipp Prosenik (72.), 3:4 Dragan Markic (81./Kopfballtor).
Gelbe Karten: Penzinger (40./Foul), Koch (42./Foul), Tullis (65./Foul), B. Lehner (88./Foul).
Gelb-Rote Karte: Penzinger (45./Foul).
Ort: Informstadion, Oberwart.

Wetter: 21° C (heiter).

Zuschauer: 300.

Schiedsrichter: Mirislav Cosic.

Assistenten: Tihomir Kuzat, Kathrin Huber.



 Stimmen zum Spiel: 


SVO-Trainer Christian Zach: "Das Ergebnis ist natürlich bitter für uns, wir haben die ersten 20 Minuten das Spiel kontrolliert und durch einen individuellen Fehler in den Rückstand geraten. Nach dem 0:2 hat meine Mannschaft hervorragend gespielt und wir sind verdient mit einem Mann weniger in Führung gegangen. In Summe war ich mit der ersten Halbzeit so lala zufrieden, mit der zweiten Halbzeit muss ich hochzufrieden sein. Leider hatten wir verletzungsbedingt vier hochkarätige Ausfälle und das lässt sich nicht einfach kompensieren. Eine Punkteteilung wäre meiner Ansicht nach gerecht gewesen.“ (Ligaportal).
SVO-Sportkoordinator Peter Lehner: "Ich denke, dass die Mannschaft großartige Moral bewiesen hat. Leider war die erste Halbzeit von vielen Fehlern und von Nervosität geprägt, hätten die Jungs von Beginn an so gespielt, wie nach der Pause, dann wäre Siegendorf nie und nimmer als Sieger vom Platz gegangen." (Homepage SVO).
Josef Kühbauer, Trainer ASV Siegendorf: „Es war ein ausgeglichenes Spiel beider Mannschaften, Oberwart war der erwartet starke Gegner, wir haben leider einige Individualfehler gemacht, aber ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, die Moral war sensationell nach dieser schweren Woche und trotz des Rückstandes noch als Sieger vom Platz zugehen. Wie haben jetzt ein Woche Zeit unsere Wehwehchen auszukurieren und uns auf den nächsten Gegner vorzubereiten.“ (Ligaportal).
ASV-Sektionsleiter Harald Mayer: "Nach der 2:0-Führung waren wir wie versteinert. Oberwart dreht in Unterzahl eine Viertelstunde das Match von 0:2 auf 3:2. Das war dann wieder wie ein Weckruf für uns. Das Spiel hat mich zehn Jahre meines Lebens gekostet. Es zeigte aber auch, dass wir körperlich top beinander sind. Ich hoffe nun auf einen Befreiungsschlag." (bvz)

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 Multimedia: 

 © Der ASV Siegendorf bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei U23-Spieler Lukas Springsits und bei Pressefotograf Franz Weber, welche uns diesmal ihre Aufnahmen für diesen Spielbericht zur Verfügung stellten.

Weitere Bilder zum Spiel finden Sie auf:

bvz.at

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