Ein ganz normaler Samstag...
Ein Erfolgsgarant - unsere Fans
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Ein ganz normaler Samstag...

Unsere Mitarbeiter und Helfer - das Herz des ASV Siegendorf

Im Rahmen der letzten Runde in der Burgenlandliga traf der ASV Siegendorf im heimischen Sportpark auf die SpG Edelserpentin – eine Spielgemeinschaft der Vereine Stuben und Bernstein. Ein ganz normales, unaufgeregtes Heimspiel gegen einen Verein aus dem Südburgenland, zu dem keine besonderen oder aufwendigeren Vorarbeiten zu leisten waren. Einfach nur ein Spiel, wie es der ASV Siegendorf von März bis Oktober alle zwei Wochen zu bestreiten hat.

Ich möchte euch aber trotzdem anhand dieses – von der Publikumserwartung und Brisanz eher unterdurchschnittlichem Spiel – den Ablauf, die Organisation und das Prozedere im Ablauf einmal kurz darlegen. Jeder kann sich dann ausmalen, wie Spiele mit wesentlich größerem Publikum oder Lokalderbys ablaufen.

Die Vorarbeiten für jedes Heimspiel beginnen zumindest drei Tage vor dem Spieltermin. Da trifft man sich am Sportplatz, um den Einkauf der Kantinen, die personelle Besetzung des Ausschanks, die Einteilung der Ordner und Kassiere bei der Eintrittskassa zu besprechen. Was muss nachbestellt werden ? Wer übernimmt was ? Was wird überhaupt kulinarisch angeboten und vieles mehr…..

Gleichzeitig muss natürlich die Hauptkantine aufgewaschen und gereinigt werden. Ebenso übernehmen unsere fleissigen „Arbeitsbienen“ auch die Reinigung der WC-Anlagen, erneuern die erforderlichen Utensilien und machen die Sportanlage „spielfit“.

Es gilt abzuschätzen, wie viele Zuschauer erwartet werden um dementsprechende Bestellungen abzugeben. Der Kantinenchef bestellt danach Leberkäse, Käse, Wurstwaren usw. bei Rohrer, Eurospar und diversen weiteren Siegendorfer Geschäften und zudem den Schweinsbraten für die berühmten Siegendorfer Schweinsbratensemmeln beim „Fleischer unseres Vertrauens“ in Schattendorf.

Währenddessen ist der Platzwart bereits seit Stunden mit Mäh- und Markierungsarbeiten beschäftigt.

Am Tag vor dem Heimspiel werden die notwendigen Einkäufe beim Großmarkt in Eisenstadt erledigt, nach Siegendorf gebracht und verstaut. Am Nachmittag trifft die Getränkelieferung der BrauAG am Sportplatz ein. Bier und Limonaden werden abgeladen und im Kühlraum griffbereit verstaut. Obmann und Kassier holen von der Hausbank das notwendige Wechselgeld und bestücken die Kassen für die zwei Kantinen sowie den Eintritt. Die Zeugwartin reinigt die Kabinen und bereitet sie für Heim- und Gastmannschaften vor.

Dann der Matchtag – ab 13 Uhr spielen die beiden Reservemannschaften, um 15 Uhr folgt das Hauptspiel. Am Sportplatz herrscht aber bereits Stunden davor emsiges Treiben. Vorerst müssen nämlich noch einige Bestellungen vor Ort abgeholt werden. Ein Heimspiel ohne frisches Gebäck ist undenkbar. Die zwei Kantinen werden mit flüssigen und kulinarischen „Notwendigkeiten“ bestückt und in der Hauptkantine bereiten einige Helferinnen und Helfer an die 250 Wurst- und Käsesemmeln frisch vor. Der Platzwart erledigt die letzten Handgriffe, platziert die Eckfahnen und beflaggt den Sportplatz. Die Kassa wird geöffnet und mit zwei Mitarbeitern besetzt.

Zwischenzeitlich ist auch der Spielerbus der Gäste in Siegendorf eingetroffen und auch die Spieler der Reservemannschaft sind bereits vor Ort. Die Zeugwartin richtet Dressen, Aufwärmleibchen und Bälle für das Reservespiel und der zuständige Sektionsleiter gibt die Spielernamen und Aufstellung ins Online Spielsystem ein. Die Zeugwartin hat die Schiedsrichterkabinen für die Unparteiischen gerichtet und mit Getränken versorgt.

Die 5 – 6 Helferinnen und Helfer der beiden Kantinen sind eingetroffen und werden den Kantinen zugeteilt. Auch das Buffet des VIP-Clubs wird aufgebaut und die Griller für die Frischspeisen eingeheizt. Die 4 – 5 Ordner sind ebenfalls bereits vor Ort und nehmen ihre Standorte ein. Auch der Platzsprecher hat die Anlage aufgebaut und die Beschallungsanlage in Betrieb genommen.

Das Vorspiel der Reservemannschaften wird pünktlich um 13 Uhr angepfiffen. Mit zunehmender Spieldauer füllt sich langsam auch die Haupttribüne.

Um 14 Uhr wird der VIP-Klub geöffnet. Die Tische wurden zwischenzeitlich schön gedeckt und die frisch zubereiteten Speisen des Buffets dampfen heiß. Der VIP-Club füllt sich, ebenso wie die Tribünen. Mehr und mehr Zuschauer treffen auf der Sportanlage ein.

Im Kabinenbereich laufen die Matchvorbereitungen in gewohnter Routine ab. Die Zeugwartin hat alle notwendigen Utensilien für jeden Spieler bereits vorbereitet. Der Trainer bittet die Spieler der Kampfmannschaft zur letzten Besprechung. Auch der Masseur ist bereits seit längerer Zeit aktiv und bereitet alle Spieler vor. Der sportliche Leiter gibt die Aufstellung im Online-Spielbericht ein. Die Eintragungen und alle Spielerpässe werden vom Hauptschiedsrichter überprüft und bestätigt. 30 Minuten vor Spielbeginn beginnen die Spieler der Kampfmannschaft mit dem Aufwärmen – für die Feldspieler leitet dies der Co-Trainer und für die Torhüter der Tormanntrainer.

Auf der vis-a-vis-Seite treffen nun mehr und mehr Zuschauer auf der Anlage ein. 303 sind es am Ende – für den ASV Siegendorf ein eher unterdurchschnittlicher Wert, betrug der Herbstschnitt doch fast 500 Zuschauer ( genau 496 ). Angesichts der Wetterlage Anfang November und des wenig attraktiven Gegners aus dem Südburgenland ein halbwegs zufriedenstellender Wert, wenn man zudem bedenkt, dass im näheren Umkreis auch weitere Spiele zeitgleich angesetzt waren, die wesentlich spärlicher besucht waren. Aber in Siegendorf ist man Punkto Zuschauerzuspruch eben etwas verwöhnter als bei anderen Vereinen. Und in der Rückrunde wird dann bei den Lokalderbys und Spitzenspielen die Tribüne wieder übergehen. Über 7.500 Zuschauer kamen in der letzten Saison zu unseren Heimspielen - doppelt so viele, wie die Marktgemeinde Siegendorf überhaupt Einwohner hat. Aber trotz Allem: Eines sei doch erwähnt: Was nämlich für andere Vereine einmalige Feste oder Events im Jahr sind, das ist für den ASV Siegendorf und seine ehrenamtlichen MitarbeiterInnen einfach nur "business as usual" - nicht einmalig, sondern alle 14 Tage, 10 Monate durchgehend.....

Trotzdem sind 303 Gäste bei einem „Null acht fünfzehn Spiel“ durchaus respektabel.

Bei den Kantinen herrscht jetzt Hochbetrieb. Glühwein, Spritzer, Limos werden fast im Akkord ein- und ausgeschenkt und auch bei der Essensausgabe herrscht reger Andrang nach Schweinsbraten- und Leberkässemmeln sowie Käse- und Wurststangerl. 5 MitarbeiterInnen bedienen die Kantine auf der Haupttribüne und 3 weitere die „untere“ Kantine. Zwei Mitarbeiter sorgen für den Nachschub und daneben wird auch der VIP-Klub bestens mit betreut. In Summe also mehr als 10 Personen, die allein für die Verpflegung der Zuschauer zuständig sind.

In der Halbzeit wird die Eintrittskassa geschlossen und die Zuschauereinnahmen abgerechnet. Die Mitarbeiter unterstützen jetzt die Kantinenteams. Auch die Ordner erledigen ihre Aufgaben in bewährter Weise und sorgen für einen reibungslosen Ablauf.

Nach 90 Minuten beendet der Schiedsrichter das Spiel. Siegendorf hat 3:1 gewonnen und die Saison ungeschlagen als Herbstmeister beendet. Für die Mitarbeiter ist aber noch nicht die Zeit zum Feiern gekommen,. Sie müssen auch in der 3.Halbzeit weiter durchhalten. Von der Tribünenkantine verlegt sich jetzt das Geschehen in Richtung Hauptkantine. Der Clubraum füllt sich und auch der VIP Club ist gut besucht. Zu den ViP-Mitgliedern kommen jetzt die Spieler dazu, die sich das aufgebaute Buffet schmecken lassen.

Der Platzwart erledigt die letzten Aufgaben und auf die Zeugwartin wartet jetzt ein Berg von Dressen, die noch gewaschen sowie 4 Spieler- und 2 Schiedsrichterkabinen, die aufgewaschen und gereinigt werden müssen.

Aber irgendwann kehrt dann doch auch Ruhe auf der Sportanlage ein. Wenn der letzte Zuschauer den Heimweg antritt, Spieler, Schiedsrichter und Fans versorgt sind, endet auch für alle Mitarbeiter der Tag. Im Falle des besagten Spieles zeigte die Uhr 22:30 Uhr – exakt 12 Stunden nachdem der erste Mitarbeiter/ die erste Mitarbeiterin den Sportplatz betreten hat. In den nächsten Tagen werden dann die Sportanlage, die Kantinen und WC-Anlagen noch gereinigt und für das nächste Spiel "hergerichtet".

12 Stunden – für ein ganz normales Heimspiel. Und das fast 10 Monate im Jahr und regelmäßig.

Über 20 Personen sind notwendig, um ein ganz normales Heimspiel in der Burgenlandliga abzuwickeln. Und sie alle haben – wie immer – ihre Aufgaben perfekt und pflichbewusst erfüllt und werden es auch beim nächsten und übernächsten Heimspiel wieder tun. Sie sind die guten Seelen unseres Vereines, ohne die es den Asv Siegendorf so wie wir ihn kennen, gar nicht geben würde. Man kann ihnen gar nicht genug danken und eine Bezahlung dieser Stunden wäre unfinanzierbar...

Weit über 2000 Stunden Stunden im Jahr – freiwillig, unentgeltlich - eben ehrenamtlich. Für sie war und ist es ganz selbstverständlich – und einfach nur ein ganz normaler Samstag……...


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