Mit überragendem Gessl und tollem Kampfgeist zum Sieg

Mit überragendem Gessl und tollem Kampfgeist zum Sieg

ASV fügt Elektra erste Heimniederlage zu

Dank einer überragenden Leistung von Keeper Sebastian Gessl und mit unbändigem Kampfgeist holt unsere Mannschaft beim Vizemeister TWL Elektra den erhofften 1:0-Sieg und ist gleichzeitig die einzige Mannschaft, die in der Raxstraße gewinnen konnte. Aber wird er auch helfen, um doch noch in der Liga zu bleiben? Zwar belegt unsere Mannschaft nach dieser letzten Runde den 12. und viertvorletzten Tabellenplatz, es weiß aber heute noch niemand, ob der auch für den Klassenerhalt reicht. Zu viele "wenns" sind da noch offen. Es beginnt schon in der Admiral 2. Liga, wo sich beide (ehemalige) Wiener "Großclubs" mit wenig bis gar keinem Ruhm bedecken und derzeit das Tabellenende innehaben. Aber wieviel  Vereine überhaupt absteigen werden, ist das nächste Rätsel und hängt wieder von einem möglichen Aufstieg von Bregenz ab. Und dann ist ja da noch die Sache mit Bruck mit der alles andere als sportlich fairen Entscheidung der Ostligagremien, gegen die sowohl Siegendorf als auch Scheiblingkirchen Protest eingelegt haben. Da wird noch einiges Wasser die Donau hinabrinnen, bis hier endgültig Klarheit herrscht und nicht nur alle möglichen Instanzen im österreichischen Fußball, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit auch ordentliche Gerichte beschäftigen wird. Die Untätigkeit sowie die "husch-pfusch"-Entscheidung der drei Landesverbände aus Wien, NÖ. und leider auch unserem BFV wird denen hoffentlich noch anständig auf den Kopf fallen. Und da rede ich nicht einmal noch von gewissen Schadensersatzansprüchen. Wen wundert also, dass auch am Raxplatz in Wien Favoriten das Wort "Aufstockung der Regionalliga Ost" verdächtig oft die Runde machte.

Überragender Gessl hält Siegendorf im Spiel
Aber kommen wir jetzt zu einem wesentlich erfreulicherem Thema, und das war zweifelsohne die Vorstellung unserer Mannschaft, für die man den Burschen ein riesiges Kompliment aussprechen muss und darf. Ohne den erkrankten Lukas Secco, dafür aber mit einem sehr quirligen Paolo Jani in der Startformation hat unsere Mannschaft in der Anfangsphase alle "Hände und Füße" zu tun, um den stürmisch angreifenden Hausherren Paroli zu bieten. TWL Elektra zeigte, warum die Mannschaft den Vizemeistertitel erringen und in Heimspielen bisher ungeschlagen bleiben konnte. Mit viel Tempo zogen die Wiener ihr technisch starkes Spiel durch und agierten mit viel Tempo. Aber bereits in dieser Phase erwies sich unsere Abwehr als sehr sattelfest. Vor allem aber hatte Siegendorf einen Sebastian Gessl im Kasten stehen, der einfach unbezwingbar war und letztendlich ganz klar unser "Man of the match" war. Aber dazu noch später mehr.
Die Anfangsminuten standen ganz klar m Zeichen von TWL und bereits nach 4 Minuten krachte ein Abschluss der Favoritner an die Querlatte. Nur 3 Minuten später startet Goalgetter Taner Sen aus Abseitsposition, die Fahne des Assistenten vor den Betreuerbänken blieb wie mehrmals in der ersten Hälfte unten, aber erstmals konnte sich Gessl im eins-gegen-eins super durchsetzen und bereinigte diese brenzliche Situation. In der 23. Minute wird es wieder gefährlich vor dem Siegendorfer Tor. Fehler beim Herausspielen und die Hausherren kommen zu ihrer nächsten riesigen Möglichkeit - aber wieder hieß der Retter in höchster Not Sebastian Gessl.

Traumtor von Paulo Jani
In der 26. Minute wird dann der bisherige Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Paolo Jani wird ca. 20 Meter vor dem Tor gut freigespielt und wagt einen Distanzschuss, der unhaltbar im Kreuzeck einschlägt. Jubel beim mitgereisten Siegendorfer Anhang. Der erste Torschuss saß bereits, und unsere Mannschaft setzte die erste Duftmarke im Abstiegskrimi. Zur gleichen Zeit steht das Parallel-Spiel Scheiblingkirchen gegen Sportclub 1:1. Dass Neusiedl gegen Wiener Neustadt stolpern könnte, damit konnte kein Realist wirklich rechnen.
Danach ließ der Druck der Heimischen etwas nach. Aber nur für wenige Minuten, denn in der 40. Minute stockt den ASV-Fans erneut der Atem. Pester verliert einen Zweikampf nahe der Eckfahne - ein TWL Spieler dringt in der Strafraum ein. Doch zum Glück kann seinen idealen Stanglpass Mannschaftskollege Sen aus wenigen Metern nicht im Tor unterbringen. Wieder eine glasklare Möglichkeit der Gastgeber.
Sekunden vor dem Pausenpfiff dann die größte Siegendorfer Möglichkeit in der ersten Hälfte. Nach einer wirklich schönen Kombination zwischen Wydra und Bacher kommt Frithum am Sechszehner fast unbedrängt zum Abschluss und verfehlt das Tor von Elektra nur um Zentimeter. Das wär´s gewesen...

Elektra versiebte viele gute Möglichkeiten
Nach dem Wechsel spielte unsere Mannschaft mit den spielstarken Hausherren gut mit und konnte ihnen stets Paroli bieten. Vor allem über die starke linke Siegendorfer Angriffsseite kam man immer wieder zu aussichtsreichen Einschussmöglichkeiten. Die Hausherren erhöhten Mitte der zweiten Hälfte wieder das Tempo und waren vor allem über den spielstarken Sipka mehrmals gefährlich. Da die Matchuhr aus uns nicht erklärbaren Gründen deaktiviert wurde, können wir hier nur mehr ungefähre Zeitpunkte erwähnen. Es dürfte aber knapp vor der 70. Minute gewesen sein, da kam TWL zu seiner nächsten hochkarätigen Möglichkeit. Doch wieder war es der Teufelskerl im Siegendorfer Gehäuse, Sebastian Gessl, der sich gleich mehrmals als unüberwindbar zeigte. 
Dann brachte Trainer Jusits Castellano, Stursa und Tompte ins Spiel und trat so zu sagen die Flucht nach vorne an. Und die Maßnahme zeigte fast Minuten danach auch Wirkung. Bacher erkämpft den Ball, bedient Frithum, der macht anstatt gleich abzuziehen einen Haken, einen weiteren Haken und wieder einen Haken. Der kurz abgewehrte Ball landet bei Obrocnic, dessen Gewaltschuss aus 20 Metern über das Tor streicht. Das Spiel verlief jetzt durchaus ausgeglichen und alles andere als nach dem Geschmack von TWL Trainer Garger, der mehrere Wechsel vornahm und Kilometer in seiner Coachingzone lief. Seine Mannschaft kam über die rechte Seite gefährlich durch, eine Musterflanke und ein scharfer Kopfball, doch wieder steht Gessl goldrichtig und kann den Ball festhalten.

Bange sieben Minuten Nachspielzeit
Minuten vor dem Schlusspfiff dann eine "Slapstickaktion", die allerdings sehr gefährlich wurde. Gessl wehr einen Schuss ins linke Eck kurz ab, und dann bemühen sich gleich mehrere Spieler um den Ball, der aber knapp vor unserer Torlinie herum kollert, aber zum Glück von keinem TWL-Spieler erreicht werden kann. Schließlich bereinigt Gessl die Situation und kann den Ball arretieren. Was für eine dramatische Situation, wie man sie nicht oft auf einem Sportplatz sieht.
Dann stockt dem Siegendorfer Anhang erneut der Atem, als der Unparteiische gleich SIEBEN Nachspielminuten anzeigt. Nur er selbst weiß wohl, wie er darauf gekommen ist, zumal das Spiel flott ablief und kaum Unterbrechungen hatte. Und in der 94. Minute hat der eingewechselte Stursa dann die endgültige Entscheidung am Fuß. TWL stümte in der  Nachspielzeit mit Mann und Maus. Siegendorf nützte die offenen Räume und konterte schnell über Castellanao. Der bedient Stursa, der allein auf Keeper Uzun zuläuft, diesen auch überspielen, den Ball aber nicht im leeren Tor unterbringen kann. Und fast hätte sich das gerächt. In der 6. Nachspielminute die wohl beeindruckendste Parade von Gessl in diesem Spiel, der eine Granate aus 11 Metern mit einer unglaublichen Parade abwehren konnte.
Nach endlosen 7 Nachspielminuten fand der etwas heimlastige Unparteiische aus Niederösterreich offenbar doch seine Uhr und pfiff das Spiel endlich ab und der nächste Auswärtserfolg war unter Dach und Fach. Ob er letztendlich auch helfen wird, werden die kommenden Wochen dann zeigen.

Was wir aber mit Gewissheit sagen können ist, dass sich unsere Mannschaft mit Sicherheit nicht wie ein Absteiger präsentiert hat und in dieser Verfassung absolut Regionalliga reif ist. Schade, dass man mit in der Vorwoche nicht diesen Elan an den Tag legen konnte, sonst würden wir heute über einen Klassenerhalt nicht einmal diskutieren. Kompliment Burschen zu einer starken Leistung bei TWL und einer ebensolchen Rückrunde. An den Leistungen im Frühjahr ist es sicher nicht gelegen...

Spieldaten:
REGIONALLIGA OST, 30. Runde; Freitag, 27.05.2023, 19.30 Uhr:
TWL ELEKTRA - ASV SIEGENDORF  0:1 (0:1)
Elektra: Uzun; Grgic D. (82./Franzesevic) , Grgic L., Babic, Drescher; Sipka, Tahirovic (87./Mijatovic), Gager, Salomon; Sen, Gökcek.
Siegendorf: Gessl; Zeco, Pester, Schmiedl, Alozie; Frithum, Obrocnik, Bacher (74./Castellano), Wydra, Jani (69./Tompte); Buliga (69./Stursa).
Gelbe Karten: Niklas Immanuel Alozie (46./Foul), Florian Frithum (90+6./Unsportlichkeit), Ognjen Sipka (90+6./Unsportlichkeit).
Tore: 0:1 Paulo Jani (26./Distanzschuss).
Ort: Rax-Platz, Wien.
Zuschauer: 120.
Wetter: 17,6° C (Abenddämmerung).
Schiedsrichter:  Robert Radev.
Assistenten: Johannes Stögerer, Gerald Griessler.

Statistik:
Tore: 0:1
Gelbe Karten: 1:2
Schüsse aufs Tor: 8:2
Schüsse neben das Tor: 10:8
Eckbälle: 5:2
Ballbesitz: 41 : 59 %
Datensätze:  aiscore.com

© red, ASV Siegendorf, 27.05.2023, 21.30 Uhr

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