Nach Glanzleistung steigt Siegendorf in die Staatsliga B auf
Parade von Moni
Meisterelf 1954

Nach Glanzleistung steigt Siegendorf in die Staatsliga B auf

Seckinger-Elf schlägt Newag Eisenstadt 5:3

Die Folgen der Coronavirus-Pandemie: Keine Sportveranstaltungen im Burgenland seit Mitte März, Abbruch der Meisterschaft am 15.4.2020 laut ÖFB-Präsidiums-Beschluss. Nationale und internationale Ligen sowie alle europäische Bewerbe ruhen derzeit. Nicht wenige europäische TV-Anstalten, vor allem die Sportsender liefern ihren Fußballanhängern deshalb „Spiele aus der Konserve“ und strahlen „Highlights“ aus der Vergangenheit aus. Auch wir greifen tief in unser Archiv und präsentieren den Freunden und Anhängern des ASV Siegendorf in den nächsten Wochen interessante Spiele aus der Vereinsgeschichte mit positiven, aber auch negativen Schlagzeilen - so, als ob sie gestern stattgefunden hätten - im gewohnt "aktuellen Format" von heute. Lassen Sie sich überraschen…

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 Historisches: 

Wir reisen in der Vereinsgeschichte weiter in das Jahr 1954. Nachdem bekanntlich im April und Mai 1945 die US-amerikanischen, britischen und französischen Alliierten Österreich im Westen und Süden und die sowjetischen Alliierten im Osten besetzt hatten, ging die staatliche Kontrolle vollständig auf die Alliierten über. Die Verwaltung der Alliierten wurde allerdings durch das Memorandum des Alliierten Rates und das Zweite Kontrollabkommen schrittweise abgebaut. Ab 1947 normalisierte sich die Situation zunehmend. Die Bundesregierung unter Bundeskanzler Julius Raab (ÖVP) und die Landesregierungen standen aber ebenso wie die Gesetzgebung bis 1955 weiterhin unter der Kontrolle der Besatzungsmächte. Bei der Außenministerkonferenz Anfang Feber 1954 in Berlin wird Österreich unter der Führung von Außenminister Leopold Figl und Staatssekretär Bruno Kreisky zunächst der langersehnte Staatsvertrag in Aussicht gestellt, letztlich aber von den Sowjets alle österreichischen Vorschläge (noch) abgeschmettert.
Immer mehr österreichische Radiosender werden von den Alliierten freigegeben. Im Radio wurden Hits von Caterina Valente ("Ganz Paris träumt von der Liebe") und Lale Andersen ("Fernweh") gespielt. Elvis Presley hat im Juni 1954 seine ersten (mitunter provokanten) Auftritte im US-TV. Bill Haley und seine Comets dürfen hingegen nach mehreren Schlägereien keine Live-Konzerte mehr geben. Im Kino lief "Der Förster vom Silberwald" und "Das Fenster zum Hof" mit James Stewart.
Bei der Ski-WM Ende Februar 1954 in Aare (Schweden) geht ein Drittel der Medaillen an Österreich. Am 27.4.1954 wird die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien wiedereröffnet, am 5.6.1954 der wenige Tage zuvor von zwei Fanatikern gestohlene Totenkopf von Joseph Haydn rechtzeitig vor Eröffnung der "Haydn-Woche" in Eisenstadt feierlich beigesetzt. Der Bau der Autobahn Wien-Salzburg wird wiederaufgenommen.
Die "Burgenländische Freiheit" berichtet in ihrer Ausgabe am 6.6.1954 von einem tödlichen Verkehrsunfall des 30jährigen Siegendorfer Maurerpoliers Robert Robek und davon, dass sich im Mai 1954 alleine im Burgenland 63 (!) Verkehrsunfälle, davon sechs mit tödlichem Ausgang ereigneten. In Eisenstadt wird Mitte Juni '54 der erste "Münzfernsprecher" aufgestellt (an die "Generation Z": Das waren stationäre Analogtelefone mit Wählscheibe gegen Bezahlung mittels Münzeinwurf). Am 5.6.1954 wurde in Siegendorf die erste Ortsweinkost unter Weinbauvereinsobmann Stefan Porits eröffnet.
In der Schweiz beginnt Anfang Juni 1954 die Fußball-WM. Österreich schlägt in der "Hitzschlacht von Lausanne" die Schweiz im Viertelfinale mit 7:5. Tags darauf steht der ASV Siegendorf nach einem 2:1-Heimsieg gegen den punktegleichen Tabellenführer Neufeld vor dem neuerlichen Gewinn der Landesmeisterschaft. Die wochenlang andauernde große Hitzewelle entlädt sich vor allem über Zillingtal, Pöttsching und Krensdorf in furchtbare Unwetter. In Siegendorf brannte das Haus "des Schuldieners Ferdinand Slavik" nach einem Blitzschlag bis auf die Grundmauern nieder, berichtete die "Burgenländische Freiheit" (BF) am 4.7.1954. Der Strom fällt für einige Tage aus. Ein Jahrhundertwasser ist die Folge und bringt schwere Überschwemmungen vor allem entlang der Donau. Das entscheidende Auswärtsspiel des ASV Siegendorf um den Burgenländischen Landesmeistertitel in Eisenstadt muss verschoben werden. Österreich holt bei der WM in Zürich gegen Uruguay mit einem 3:1-Sieg den dritten Platz.

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 Sportliche Ausgangsposition: 

Bei der Generalversammlung am 7.2.1954 wird Obmann Julius Bariszlovits wiedergewählt, Baumeister Ing. Hans Springschitz wird Präsident und sollte dies für 23 Jahre bleiben. Nach einer durchwachsenen Herbstmeisteschaft und dem erwähnten vorentscheidenden Heimsieg gegen Neufeld ist für den ASV Siegendorf der Titel zum Greifen nahe. Der ASV muss am letzten Spieltag nach Eisenstadt zum SC Newag, ein Punkt reicht zur Meisterkrone. Trotz des wenig einladenden Wetters kamen über 2.000 Zuschauer, darunter über 600 Siegendorfer, in das neue, erst im Herbst 1953 eröffnete Eisenstädter Stadion (später "Lindenstadion" genannt). In der "BF" hieß es: "Eisenstadt als Königsmacher? Der Meisterschaftsbewerb wird mit dem letzten planmäßigen Spiel der Landesliga abgeschlossen. Darüber hinaus finden zahlreiche Nachtragsspiele statt, die zweifellos keinerlei Einfluß auf die Vergebung von Meistertiteln haben werden. In Eisenstadt findet das Entscheidungsspiel SC NEWAG Eisenstadt gegen Siegendorf statt. Hierbei geht es um den Meistertitel und damit um den Aufstieg in die Staatsliga B. Gewinnt Siegendorf oder spielt er nur unentschieden, dann ist man Meister und damit der Vertreter des Burgenlandes in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs. Das Spiel selbst wird daher für alle Beteiligten besonderes Interesse erwecken, zumal die Elektriker heute bereits zu den Spitzenvereinen des Landes zählen. Die Eisenstädter haben Platzvorteil. Sie haben eine ausgeglichene Elf, die absolut befähigt ist, jedem Verein das Nachsehen zu geben. Die Siegendorfer hingegen stehen unter dem eisernen Zwang, gewinnen zu müssen, um die Chance zu wahren. Jedenfalls ist Siegendorf in Eisenstadt noch ungeschlagen.“

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 Zum Spiel: 

Die Siegendorfer Mannschaft lässt sich in diesem Entscheidungsspiel überhaupt nicht von der Nervosität, die schon vor Beginn des Spieles in beiden Lagern und besonderes im Zuschauerraum herrschte, anstecken und verzeichnet einen Traumstart. In der 2. Minute serviert Kainer einen Eckball genau auf den Kopf von Schaffer, der wuchtig zur frühen Siegendorfer Führung einköpfelt. Die Rotjacken sind weiter nur in der Vorwärtsbewegung und lassen die Eisenstädter immer wieder ins Leere laufen. Die Hausherren tauchen nur selten vor dem ASV-Gehäuse auf, bei Scharfschüssen von Schwarz und Palme ist "Moni" Dragotinits aber stets auf dem Posten.

Die Siegendorfer Feldüberlegenheit wird immer eklatanter und mündet schon nach 19 Minuten in das 2:0, als nach einem weiteren Eckball Newag-Torhüter Kaiser nur kurz abwehren kann, und Johann Wlasits aus 13 m eiskalt verwertet. Die technisch versierten Siegendorfer tragen viele gefährliche Angriff über die linke Seite vor. Gegen Wlasits und Kainer hat die wacker kämpfende Eisenstädter Hintermannschaft enorme Probleme. Karl Belloschitz und Rudi Neudauer machen in der Mitte mächtig Druck nach vorne, dem die Gastgeber letztlich wenig entgegen zu setzen haben. 6:0 lautet das Cornerverhältnis zu Gunsten des ASV nach nicht einmal 25 Minuten! Nach mehr als einer halben Stunde scheint die Partie endgültig entschieden: Pint geht unwiderstehlich durch, wird im Strafraum "unsanft" zu Boden gedrückt, kann aber im Liegen das Leder doch noch im Eisenstädter Tor unterbringen. Hat er dabei den Ball gar mit der Hand berührt? Trotz lautstarker Proteste des Eisenstädter Torhüters entscheidet der Wiener Schiedsrichter auf Tor, zumal ihm im Augenblick des Schusses die Sicht verstellt war. 3:0 für Siegendorf - die Vorentscheidung? Zunächst donnert Schwarz noch an die Stange (36.), aber kurz vor der Pause kommt Bommersbach an den Ball, umspielt Schaffer und passt im richtigen Augenblick zu Negrini, der für Gombas vorlegt. Gombas zögert keine Sekunde und drückt aus gut 18 m ab, und der Flachschuss sucht sich unter dem zu späten reagierenden Dragotinits seinen Weg ins Netz - 1:3. Pause.

Gleich nach Wiederbeginn lässt Newag-Goalie Kaiser einen satten Schuss von Neudauer abprallen, in dem unmittelbar von ihm entstehenden Tumult kann Klampfer den Ball vor der Torlinie nicht wegbringen, und ein "Tupferl" von Karl Belloschitz genügt - 4:1 für Siegendorf in Minute 47! Damit war die Partie scheinbar in "trockenen Tüchern". Die jetzt aller Nervenbelastung enthobene Siegendorfer Elf spielt sich in den kommenden Minuten in einen wahren Spielrausch. Und dies, obgleich sie ab der 48. Minute einen Mann vorgeben musste: Siegendorfs Rechter Außenverteidiger Stefan Gollubits verletzt sich bei einem Abschlug und humpelt vom Feld, kommt aber zehn Minuten später auf den Platz (Anm.: weil es 1954 noch keine Auswechselungen gab) und agiert dann als "Statist" auf dem rechten Flügel. Trainer Josef Seckinger stellt nun um: Wlasits wird in die Verteidigung beordert, Pint rückt in die Angriffsmitte und Neudauer spielt Linksverbinder. Siegendorf hat zunächst noch mehr vom Spiel, die Eisenstädter fallen in der Folge nur durch einige rustikale Fouls (Gombas an Karl Belloschitz sowie Klampfer an Kainer) unangenehm auf. Ein wüstes Pfeifkonzert der über 600 Siegendorfer Fans ist die Folge.

Als aber in der 60. Minute Schwarz aus 11 m durch ein Gewirr von Beinen mit einem Schuss ins lange Eck das 2:4 gelingt, kommt der SC gehörig auf und drängt plötzlich vehement und ununterbrochen auf den Anschlusstreffer, welcher förmlich in der Luft liegt. Die Eisenstädter holen einen Corner nach dem anderen heraus und lassen den Siegendorfern keine Zeit, sich neu zu formieren. Der ASV verteidigt jetzt mit Mann und Maus, kann sich kaum befreien und muss sich in dieser Phase tatsächlich die Schneid abkauf lassen, vor allem Schaden und Klampfer "teilen" auf Seite des SCE mächtig aus und "verbeißen" sich förmlich am linken Siegendorfer Aufbauspieler Johann "Tiger" Prikoszovits und an Stoßstürmer Kainer, der sich im Dribbling oft gegen drei Eisenstädter Verteidiger durchsetzen kann. Leider übersieht in dieser heiklen Eisenstädter Drangperiode Schiri Mayer einen klaren Elfmeter an Robert Kainer. Die Unordnung in der Abwehr und die "aufgeputschten" Eisenstädter Fanatiker wären unserer Mannschaft beinahe noch zum Verhängnis geworden. In der 72. Minute machen die Rothemden, die langsam wieder Ordnung in ihre Reihen bekommen, bei einem Entlastungsangriff jedoch endgültig den "Deckel drauf": Der heute überragende "Hanappi" Kainer zirkelt erneut einen Eckball über Freund und Feind hinweg in den Eisenstädter Strafraum, die heimischen Verteidiger übersehen den völlig frei stehenden, sich noch kaum aufrecht haltenden Gollubits, und justament der schwer angeschlagene Siegendorfer Abwehrspieler verwandelt sicher mit Köpfchen zum 5:2 für den ASV - das war der "endgültige Todesstoß"!

Den Eisenstädtern gelang zwar durch Negrini in Minute 77 mit einem wunderschönen Schuss ins linke Kreuzeck noch eine Resultatskosmetik, aber nach einer ausgeglichenen Schlussphase änderte dies am Resultat und dem verdienten Sieg der Siegendorfer nichts mehr. Nach dem Spiel wurde die Siegendorfer Mannschaft frenetisch gefeiert. Ein Eisenstädter Funktionär überreichte dem Siegendorfer Mannschaftskapitän aus Anlass des Gewinns der Burgenländischen Landesmeisterschaft einen Blumenstrauß.

Highlights
MinuteSpielszene
  2.Wlasits erzwingt an der linken Flanke einen Eckball, den Kainer hereinbringt, der Ball segelt über Neudauer und auch SC-Keeper Kaiser hinweg, und der aufgerückte Verteidiger Viktor Schaffer köpfelt wuchtig ein - 1:0 für Siegendorf!
  7.Schwarz drückt aus 30 m, Dragotinits ist auf dem Posten.
10.Robert Kainer wird auf rechts mit einem Longpass auf die Reise geschickt, spielt ideal auf für Pint, doch SC-Keeper Kaiser kann großartig abwehren und ein sicheres Tor verhindern.
15.Bommersbach flankt seidenweich zur Mitte, der Ball kommt über Schwarz zu Palme, der aus 7 m sofort abzieht, die Eisenstädter haben schon den Torschrei auf den Lippen, doch "Moni" Dragotinits  kann mit einem tollkühnen Hechtsprung abwehren.
19.Der  hart bedrängte SC-Torhüter Kaiser kann einen Eckball von Kainer mit den Fäusten gerade noch abwehren, der Ball landet genau vor den Beinen von "Schanta" Wlasits, und dessen Schuss aus 13 m wird von Klampfer noch etwas abgefälscht - 2:0 für Siegendorf!
29.Karl Belloschitz tankt sich links durch, doch sein Schuss wird eine sichere Beute von Kaiser.
32.Pint kommt im 5er zu Fall und schupft den Ball mit der Hand über die Linie; Fuchs und Ehrenreiter hätten noch eingreifen können, doch war ihnen das Reklamieren beim Wiener Schiedsrichter "wichtiger". Der Referee hatte aber nichts gesehen und gab das Tor - 3:0 für Siegendorf!
36.Schwarz nimmt aus 20 m Maß und drückt wuchtig ab, der Ball prallt gegen den Pfosten und springt über "Moni" hinweg wieder zurück ins Feld!
45.

Eckball für Siegendorf, Bommbersbach fängt den Ball ab, leitet einen Eisenstädter Konter ein, umkurvt Schaffer, legt auf für Negrini, der spielt gleich weiter zu Gombas. Der zögert keine Sekunde und lässt mit einem Flachschuss aus 18 m dem Siegendorfer Torhüter Dragotinits keine Chance - 1:3 für Eisenstadt!

46.Neudauer drückt aus 20 m, SC-Goalie Kaiser hält.
47.Kainer erzwingt für Siegendorf einen Corner, gibt diesen selbst zur Mitte, Klampfer bringt im Tumult den Ball nicht weg, der landet über Pint bei Karl Belloschitz - und der schiebt die Kugel mit viel Gefühl aus kurzer Distanz über die Linie - 4:1 für Siegendorf!
60.Nach einem Eckball kommt Schwarz am Elferpunkt an den Ball und drischt die Kugel im Gewirr der Beine flach ins lange Eck - 2:4 für den SCE!
66.Schiri Mayer übersieht ein klares Elfmeterfoul an Kainer, der bei einem Konter im SC-Strafraum von Schaden klar von den Beinen geholt wird.
72.Bei einem Entlastungsangriff holt der überragende Kainer den 11. Eckball für Siegendorfer heraus, den er selbst zur Mitte zirkelt. Gollubits hat Mühe, sich aufrecht zu halten, aber Kainer hebt den Ball genau auf seinen Kopf - 5:2 für Siegendorf! Vier von fünf Siegendorfer Toren fielen somit aus Eckbällen von Kainer!
77.Negrini überhebt die Siegendorfer Abwehr und trifft dann mit einem tollen Schuss ins linke Kreuzeck - 3:5 für den SCE!

Landesliga, 26. Runde; Sonntag, 11.07.1954, 17.00 Uhr:
SC Newag Eisenstadt - ASV Siegendorf  3:5 (1:3)
Newag: Kaiser; Klampfer, Unger, Ehrenreiter; Fuchs, Bschaden; Rommersbach, Schwarz, Negrini, Gombas, Palme.
Siegendorf: Dragotinits; Gollubits, St. Soldatits; St. Belloschitz, Prikosovits, Schaffer; Pint, K. Belloschitz, Neudauer, Wlasits, Kainer.
Tore: 0:1 Viktor Schaffer (2.), 0:2 Johann Wlasits (19.), 0.3 Josef Pint (32.), 1:3 Gombas (45.), 1:4 Karl Belloschitz (47.), 2:4 Schwarz (60.), 2:5 Stefan Gollubits (72.), 3:5 Negrini (77.).
Ort: Eisenstädter Stadion. Wetter: 13° C (Regen). Zuschauer: 2.000. Schiedsrichter: Mayer (Wien).

 Stimmen nach dem Spiel: 

ASV-Obmann Julius Bariszlovits: Wir freuen uns sehr, dass wir heute gegen die Hauptstädter gewinnen konnten. Wir sind der Meinung, dass die Eisenstädter nach Kriegsende noch nie so stark wie jetzt gespielt haben. Über die ganze Saison betrachtet, war der Titelgewinn sicherlich verdient. Wir freuen uns auch riesig auf die Staatsliga B. Derzeit kann ich aber noch nicht sagen, wie die genaue Planung für die kommende Saison ablaufen wird. Wir warten jedenfalls noch die außerordentliche Generalversammlung ab, die am kommenden Samstag stattfinden wird. Wir werden sicherlich mindestens drei neue Spieler brauchen, jedenfalls einen Ersatztormann, dann einen Half und einen Stürmer. Weiters wollen wir einen Trainer bestellen, der gleichzeitig als Spieler eingesetzt werden kann.

Endtabelle der Landesliga-Saison 1953/1954:

 1. Siegendorf                       26    19     4     3    65:31    42
 2. Neufeld                          26    18     4     4   120:34    40
 3. Oberwart                         26    17     2     7   107:49    36
 4. Eisenstadt                       26    15     3     8    94:45    33
 5. Güssing                          26    12     6     8    87:56    30
 6. SC Parndorf                      26    14     3     9    71:65    30 *)
 7. Pinkafeld                        26    12     5     9    90:58    29
 8. Neusiedl                         26    12     5     9    65:57    29
 9. Hirm                             26    11     6     9    65:62    28
10. Großpetersdorf                   26    11     3    12    53:66    24 *)
11. Hornstein**                      26     6     3    17    29:108   15
12. Schattendorf**                   26     3     4    19    35:109   10
13. Pöttsching                       26     3     3    20    41:99     9
14. Bad Tatzmannsdorf                26     2     3    21    52:135    7 

*) Großpetersdorf - Parndorf  0:0, ohne Punkte strafbeglaubigt
** Hornstein steigt freiwillig ab, Schattendorf bleibt dadurch in der Liga

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 Outro: 

Was heute nur wenigen bekannt ist: Im Jahr 1954 begann das "Goldene Zeitalter" der Siegendorfer Vereinsgeschichte. Der ASV Siegendorf spielte 16 Jahre in Folge in der zweithöchsten (!) Spielklasse Österreichs: zunächst 1954-1959 in der Staatsliga B (vergleichbar heute mit der 2. Bundesliga) und dann 1959-1970 in der Regionalliga Ost. (Erst mit dem dritten Abstieg aus der Regionalliga Ost im Jahr 1978 begann der "Sinkflug".) Damals war von einer Vormachtstellung eines SC Eisenstadt oder SV Mattersburg noch keine Rede. Vor allem die Anfangsjahre in der Staatsliga B war von einer enorm hohen fußballerischen Qualität geprägt, zählte Österreich auf internationaler Ebene noch zu eine der stärksten Fußballnationen nach dem II. Weltkrieg. Im Aufstiegsjahr 1954 war Österreich bekanntlich Dritter der Fußball-WM in der Schweiz. 

Fortsetzung folgt:
Nächstes Wochenende geplant:
1962: "Das Jahrhundert-Spiel" gegen Wacker Wien - Siegendorf duelliert sich vor 6000 Zuschauern um einen Aufstiegsplatz in die Staatsliga A!

© mp, 26.04.2020


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